Bad Waldsee - Seit 6. Dezember ist es amtlich: Die Bürgerstiftung Bad Waldsee erhielt vom Regierungspräsidium ihren Anerkennungsbescheid.

Ravensburg hat eine. Und Aulendorf. Und Baienfurt. Und Ertingen. Und jetzt also auch Bad Waldsee. Eine Bürgerstiftung. Warum? Weshalb? Und wofür? Die Vorstandschaft Matthias Haag, Lothar Hanser und Uli Mast erzählen der Bildschirmzeitung, wie es zur Bürgerstiftung Bad Waldsee kam und welche Ziele diese verfolgt.

Es gibt Menschen, die gerne Gutes tun. Weil es ihnen selbst gut geht, weil sie in der Lage sind, anderen, denen es nicht so gut geht, zu helfen. Wer mit Geld helfen will, hat zwei Möglichkeiten, er kann sein Geld entweder spenden – oder er kann es stiften. Die Grundidee einer Stiftung ist, dass das gestiftete Vermögen auf Dauer für einen Stiftungszweck zur Verfügung steht und nur die Erträge des gestifteten Vermögens für die Förderung der Stiftungszwecke verbraucht werden. So auch in der Bürgerstiftung Bad Waldsee

Was will die Bürgerstiftung Bad Waldsee erreichen?
Zweck und Aufgaben der Stiftung sind in der Stiftungssatzung nach den Worten des Vorstandes Matthias Haag besonders breit aufgestellt. In erster Linie geht es den Stiftern darum, als Stiftung von Bürgern für Bürger von Bad Waldsee in Notlagen einzutreten. Aktuelle Projekte können noch keine genannt werden, da die Stiftung erst jetzt nach der Anerkennung richtig aktiv werden kann.

Kapital, Zustiftungen und Spenden
Die Stiftung verfügt über ein unantastbares Stiftungsvermögen von 110.000 Euro. Wie Matthias Haag ausführt, ein schönes Stammkapital, aber wenn man nur die Erträgnisse verwenden kann, bei aktuell maximal 2 % Verzinsung, kann man keine großen Sprünge machen. Der Stiftung wurde eine Zuwendung in ebenfalls sechsstelliger Höhe zugesagt, die zum Verbrauch bestimmt ist. Damit, so Haag, könne man in den nächsten Jahren schon etwas bewirken.

Die Stiftung ist für ihre Arbeit auf weitere Zuwendungen angewiesen, das können Spenden oder auch Zustiftungen sein. Über die Annahme von Zustiftungen und Spenden entscheidet der Vorstand, denn Zustiftungsbeträge ab 1000 Euro beinhalten automatisch eine Aufnahme in die Stifterversammlung, die wiederum den Vorstand wählt.

Die Menschen hinter der Stiftung
Laut Matthias Haag kam vor zwei Jahren bei Gesprächen mit dem Bürgermeisterkandidaten Matthias Henne auch die Frage nach einer Bürgerstiftung auf. Daraus entwickelte sich eine Initiative von Bürgern, die sich aus altruistischen Motiven in eine solche Stiftung einbringen wollten. Nach etlichen Vorgesprächen und Planungen kamen vier Gründungsstifter zusammen: Die Brüder Uli und Peter Mast sowie die Raiffeisenbank Reute-Gaisbeuren und der Verein Suppenküche Klosterstüble e.V. Diese vier Gründungsstifter brachten das unantastbare Stiftungskapital von 110.000 Euro ein.

Die Stiftungsorgane bestehen aus dem dreiköpfigen Vorstand, den vier Personen umfassenden Stiftungsrat sowie der Stiftungsversammlung, der alle Personen, die ab 1000 Euro zustiften, angehören können. Vorstand und Stiftungsrat sind bekannte Bad Waldseer.

Der Stiftungsvorstand
Im Vorstand Matthias Haag, ehemals Vorsitzender Richter am Oberlandesgericht Stuttgart, Uli Mast, ehemals Geschäftsführender Gesellschafter Mast Kunststoffe, und Lothar Hanser, Vorstand der Raiffeisenbank Reute-Gaisbeuren. Etwas zurückgeben von dem, was man in Bad Waldsee erlebt und erreicht hat, ist die maßgebliche Motivation der Vorstände, wenn man nach Motiven für dieses Engagement am Ende des Berufslebens nachfragt.

Der Stiftungsrat
Im Stiftungsrat sind verteten: Peter Mast, Wolfgang Pfefferle, Christoph Mayer und Regina Steinhauser.

Die Geschäftstelle der Stiftung ist in der Raiffeisenbank Reute-Gaisbeuren.

Auftaktveranstaltung im Haus am Stadtsee
Für den 26. Januar 2023 ist eine Auftaktveranstaltung im Haus am Stadtsee geplant. Hier werden die Bürger über alle Stiftungszwecke und auch geplanten Projekte informiert. Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei. Eine Anmeldung ist aber erforderlich. Interessierte Bürger können sich unter Tel. 07524 / 977 97 53 bei Lothar Hanser oder per Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! oder Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! anmelden.

Text: Erwin Linder