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Reute-Gaisbeuren - Vor genau einhundert Jahren, am 6. Dezember 1922, wurde das Mahnmal an der Kirchhofmauer in Reute eingeweiht. Daran erinnerte am Volkstrauertag der Arbeitskreis Heimatpflege Reute-Gaisbeuren.

Die aus Muschelkalk geschaffene Figurengruppe der Guten Beth mit dem gefallenen Soldaten stammt, wie 21 weitere Mahnmale im Landkreis Ravensburg, vom Bildhauer Aloys Joser, Leutkirch. Der Sockel, der ursprünglich auf drei Seiten die Namen der 96 Gefallenen des Ersten Weltkrieges trug, wurde von Steinmetz M. Braun, Reute, gestaltet. Die Finanzierung wurde unter anderem durch eine Getreidesammlung ermöglicht.

1952 um vier Steintafeln ergänzt
Im Jahr 1952 wurde den schlimmen Folgen des Zweiten Weltkrieges Rechnung getragen. Die Namen auf dem Sockel wurden abgeschliffen und zusammen mit den Namen von 88 Gefallenen und 41 Vermissten, die von 1939 bis 1945 zu beklagen waren, auf vier Steintafeln aufgebracht. Anfänglich vor dem Mahnmal ausgelegt, wurden die Platten später senkrecht an der Kirchhofmauer befestigt.

Karl Frick und Ewald Fast
Im Laufe der Jahre verfärbten die Witterungseinflüsse das Monument. Dem Drängen von Karl Frick, der sich sehr intensiv mit der Geschichte und der Pflege der kirchlichen Gebäude befasst, ist es maßgebend zu verdanken, dass in jüngster Zeit die Kirchengemeinde Reute die Sanierung in Gang setzte. Ewald Fast hat die Arbeiten fachmännisch gekonnt ausgeführt, so dass das Mahnmal wieder einen würdigen Eindruck vermittelt.

Der Findling neben St. Leonhard
Bleibt zu ergänzen, dass 1935 in Gaisbeuren neben der Kirche an einem Findling eine Platte mit den 55 Opfern der politischen Gemeinde Gaisbeuren angebracht wurde.

Im Eingang zum Friedhof
Abschließend noch der Hinweis, dass im Vorzeichen, das heißt im Eingang zum Friedhof, eine Tafel angebracht ist, die die vermissten Soldaten des 2. Weltkriegs aufführt. Dazu kommt außerhalb des Vorzeichens noch eine Steinstele mit der Aufschrift „Ehre den Gefallenen“.

Zusammenfassend darf festgestellt werden, dass die Ortschaft Reute- Gaisbeuren die Erinnerung an die Opfer der beiden Weltkriege – in gleicher Weise an die Opfer des Nationalsozialismus, von Gewalt und Rassismus – mit ihren Mahnmalen wachhält. Beten wir zu Gott und handeln so, dass die Zukunft durch Frieden und Ausgleich bestimmt ist und keine neuen Mahnmale erfordert.
Ansprache von Franz Zembrot am Volkstrauertag 2022

Mahnmal ganz

Die Gute Beth tröstet den sterbenden Soldaten. Das Mahnmal wurde von dem Leutkircher Bildhauer Aloys Joser geschaffen.

Mahnmal Totale

Das Mahnmal steht unterhalb der Pfarr- und Wallfahrtskirche Reute. Es erinnert an die aus der Pfarrgemeinde Reute stammenden Gefallenen und Vermissten beider Weltkriege.  Fotos: Franz Zembrot

 

 

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halloRV

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