Bad Waldsee - „Ein bißchen wie Fasnet“ sagte ein Passant gestern Abend auf der Straße, „so von einer Kneipe in die andere – also wir schauen mal ins Czardas“.
Ja, am Samstagabend bebten die Grundfesten des alt-ehrwürdigen Städtchens, denn es war mal wieder „Rock in Town.“ In sechs Kneipen spielten sechs verschiedene Bands sechs unterschiedliche Stilrichtungen vom harten Rock bis zum feinen Blues.
In der Chicago Bar griffen Waldseer Musikurgesteine um „Jumbo“ Umbrecht in die Saiten. Rhythmixx bot bekannte „handmade“ Musik aus den letzten Jahrzehnten. Zum Aufwärmen gerade richtig.
Weiter geht’s ins Csardas. LAY OUT wood n’voices verspricht ästhetische, authentische Musik. „Unsere Stimmen und Instrumente, eure Ohren, mehr brauchen wir nicht.“ Steht’s im Programm-Flyer und die fünf Musiker halten, was sie versprechen. Dem Publikum gefällt es, viele Hits zum Mitsingen und Mittanzen. Beste Stimmung im Gewölbekeller.
Programm-Änderung im Ratsskeller: Anstelle von Unplaqued Prochecked spielen Rebel Guns. Mit den Coyboy-Hüten auf den Köpfen greift die Band Südstaaten-Rock auf. Das Quintett hat auch schon mehrere eigene Scheiben herausgebracht und kann mit „ausdrucksstarker Südstaaten-Mucke“ überzeugen.
PIG-ASS and the Hoodlums rocken und röhren vor einem begeisterten Publikum im Shutdown. Hier passt wirklich kaum eine Handbreit zwischen Band und Zuschauer. Haut rein, was das Zeug hält.
The Jags, eine deutsch-engliche Rockformation spielt in der Mälze vom Grünen Baum. Cover-Rock und Pop von den Stones, den Beatles und Jimi Hendrix. Mit altbekannten Ohrwürmern ist gut Party machen.
Beim Josl stehen Blues Inc. um Frontman Lothar Jenisch auf der Bühne. Schon vom Outfit eine andere Welt: Schwarze Hemden, messerscharf gebügelte graue Gabardine-Hosen und dazu Blues vom Feinsten. Wer nicht beim Josl war, hat echt was verpasst.
Ein Bändchen für 10 Euro im VVL oder 12 Euro an der Abendkasse berechtigte zum Eintritt in alle Kneipen. Und für manche war es ein prima Abschluss nach einem Auftakt bei einem feinen Diner der 39. Spezialitätenwochen.
Bericht und Bilder Erwin Linder