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Bad Waldsee - Jetzt verdient das Klimaschutzbudget der Stadt Bad Waldsee endlich seinen Namen. Während die Stadt aus diesem Topf – früher 20 000, neuerdings 40 000 € – bisher vor allem ihren Nachhaltigkeitstag finanzierte, profitieren umweltbewusste Bürgerinnen und Bürger ab sofort ganz direkt von diesem kommunalen „Anreizprogramm“. Gefördert werden im ersten Anlauf sogenannte „Balkonkraftwerke“ (Plug-in Solarmodule), Lastenräder und Regenwasser-Zisternen mit mindestens 5000 Liter Fassungsvermögen.

Frist für Antragstellung läuft ab sofort
Wer noch in das Programm für das laufende Jahr aufgenommen werden möchte, muss sich sputen: das einstimmige Ja des Gemeinderates zu den Förderrichtlinien erfolgte am Montag, Anmeldebeginn ist bereits einen Tag später am Dienstag, 11. Oktober. Das Ganze funktioniert nach dem Windhundverfahren. Das heißt: wer zuerst kommt, mahlt zuerst.

Am besten ist es, die Förderung mit einem Kostenvoranschlag anzumelden. Meldeschluss für 2022 ist der 31. 12. Der Zuschuss wird dann spätestens zum 31. März 2024 ausbezahlt.

Grundlage für die Förderung ist das energie- und klimapolitische Leitbild, das Bad Waldsee vor der Sommerpause verabschiedet hat. Darin verpflichtet sich die Stadt unter anderem zu einem schonenden und sparsamen Umgang mit unseren Ressourcen. Außerdem möchten Rathausspitze und Gemeinderat ihre Bürgerinnen und Bürger bei der Mobilitätswende gezielt unterstützen.

Deshalb wird in Bad Waldsee künftig auch der Kauf von Lastenrädern durch Privatpersonen gefördert. Der Klimawandel, so die Verwaltung in ihrer Tischvorlage zum Thema, sei schließlich „auch in Bad Waldsee und der direkten Umgebung“ immer deutlicher spürbar. Mit der Maßnahme will die Stadt dazu beitragen, dass die Ziele der Verkehrswende vor Ort (30 Prozent weniger Emissionen im Verkehr bis 2030!) erreicht werden. In anderen Worten: Bis in wenigen Jahren müsste jede dritte Fahrt in der Großen Kreisstadt klimaneutral sein. Das erfordert gewaltige Anstrengungen.

Ob es einen Run auf die Fördergelder geben wird, lässt sich aus heutiger Sicht nicht seriös beantworten. Der städtische Klimaschutz-Manager, Michael Kreis, geht von einem „enormen Potenzial“ aus, auch bei den Lastenrädern. Er will aber flexibel bleiben und Gelder bei Bedarf umschichten, also etwa von den Zisternen in den Topf für Balkonkraftwerke (oder umgekehrt). Das vorhandene Geld soll unbedingt komplett aufgebraucht werden. Auch deshalb soll das „Anreizprogramm“ regelmäßig überprüft und an die Nachfrage angepasst werden.
Insgesamt beinhaltet das Klimaschutzbudget 40 000 Euro. Jeweils 10 000 Euro sind es für Lastenräder und Balkonkraftwerke, 20 000 für Regenwasserzisternen. Gefördert werden allerdings nicht die bekannten Regenfässer, sondern – in der Regel im Erdreich vergrabene - Zisternen mit einem Fassungsvermögen von mindestens 5000 Litern. „Sonst verzetteln wir uns“, begründete Rathauschef Henne die Abgrenzung.

„Sehr guter Anfang“
Unterm Strich freute sich der OB über einen „sehr guten Anfang“ beim örtlichen Klimaschutz mit seinen „drei Säulen Energie, Mobilität, Umwelt“. Das Besondere am Modell Waldsee sei, dass sich die Bürger aktiv einbringen könnten. Auch im Gemeinderat war die Zustimmung groß.

Christof Rauhut sprach von einem „richtig tollen Programm“, das nun nach einer etwas holperigen „Beschnupperungsphase“ aus der Taufe gehoben wurde. Er stehe „hundertprozentig“ dahinter. Ähnlich Jörg Kirn von den Grünen („Schön, dass wir diesen ersten Aufschlag gemacht haben“). Er wünscht sich jetzt nur noch, dass „das Geld bis zum Ende des Jahres ausgeschöpft wird“.
Bericht: Michael Kaiser

 12Lastenrad

Auch für die Anschaffung eines solchen Lastenrades, wie hier im Bild mit Bürgermeisterin Monika Ludy und Oberbürgermeister Matthias Henne zu sehen, gibt es eine Förderung seitens der Stadt. Schnell sein lohnt sich! 
                        Foto: Stadt (Brigitte Göppel)

12Nachhaltigkeitstag Gemeinderäte Stadt

Die Gemeinderäte stellten bereits beim Nachhaltigkeitstag am 8. Oktober das neue städtische Förderprogramm vor. Im Bild zu sehen sind Gemeinderätin Rita König (links) und Gemeinderätin Lucia Vogel (rechts).                 Foto: Stadt (Oliver Hofmann)

 

 

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halloRV

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