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Bad Waldsee - Auch in diesem Jahr beschäftigt sich die Abteilung Grünpflege des städtischen Baubetriebshofs mit unterschiedlichen Schädlingen.

 

Der Eichenprozessionsspinner ist ein Nachtfalter aus der Familie der Zahnspinner. Im Bad Waldseer Stadtgebiet derzeit nur auf den drei hauptsächlichen Eichenarten vorkommend, befinden sich die Tiere derzeit im letzten Raupenstadium vor der Verpuppung. Oftmals werden die Raupen bis zu fünf Zentimeter groß und bilden ab dem dritten Larvenstadium für den Menschen gefährliche Brennhaare. Ein Kontakt mit diesen Brennhaaren kann zu schmerzenden allergischen Reaktionen führen. Die warm-trockene Klimaveränderung begünstigt die Populationen derzeit. Ein recht dichtes und engmaschiges Monitoring durch Baumkontrolleure ermöglicht aber ein frühzeitiges Erkennen der Vorkommen.

 

Der Buchsbaumzünsler ist ein ostasiatischer Kleinschmetterling aus der Familie der Rüsselzünsler. Im Bad Waldseer Stadtgebiet kommt er derzeit fast ausschließlich auf den Buchsbäumen vor. Alle zwei bis drei Monate entsteht eine neue Buchsbaumzünslergeneration, in der hiesigen Region also meistens drei Generationen pro Jahr. Hier tritt der Schädling meist als Gartenschädling auf und sorgt auch im Stadtgrün für erhebliche Substanzverluste und einen hohen finanziellen Schaden. Der Schädling frisst Blätter und Zweigrinde. Außer Blattrippen und Stiel bleibt meist nicht mehr viel von der Pflanze übrig (siehe unteres Foto). Sologehölze und ganze Heckenabschnitte gehen ab. Die Abteilung Grünpflege versucht, durch eine wöchentliche Kontrolle, durch Lockstofffallen und den mäßigen Einsatz eines ökologisch unbedenklichen Bazillus zu reagieren und großen Schaden abzuwenden.

 

Gespinstmotten sind eine Familie der Schmetterlinge. Im Bad Waldseer Stadtgebiet sind sie seit dem letzten Jahr stärker verbreitet und mittlerweile ein relevantes Schadinsekt. Ab Mai und bis in den Juni hinein finden sich an kleinen Bäumen und Sträuchern silbrige Gespinste. Diese werden im Lauf der Zeit größer. Im Extremfall umfassen sie dann meist eine kahlgefressene Pflanze. Im Gespinst befinden sich gelbgrüne Raupen mit dunklem Kopf. Fast immer ist das Gespinst mit schwarzen Krümeln, dem Raupenkot, versetzt. Die einzelnen Arten sehen sich sehr ähnlich und unterscheiden sich nur durch die Vorliebe für spezifische Nahrungspflanzen, in der hiesigen Region vornehmlich Kirschen, Pflaumen, Schlehe, Weißdorn und Traubenkirsche. Gegen Gespinstmotten unternimmt die Abteilung Grünpflege nichts, da nur wenig Gefahr und Schaden entsteht.

Insgesamt beschäftigt sich die Abteilung Grünpflege derzeit mit ungefähr 40 bis 50 verschiedenen Arten von Schadinsekten und deren Folgen. Hinzu kommt eine Vielzahl von weiteren Problematiken wie vermehrte Grünastbrüche an Bäumen infolge von Hitzestress sowie unregelmäßiger Blattfall. Außerdem sind im digitalen Baumkataster derzeit mehr als 50 Pilzkrankheiten gelistet.

 

sv/Fotos: Brigitte Göppel

 

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Der Buchsbaumzünsler frisst Blätter und Zweigrinde. Außer Blattrippen und Stiel bleibt meist nicht mehr viel von der Pflanze übrig.

 

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halloRV

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