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Bad Waldsee - „Pedalliebe“, so heißt die Charity-Aktion, die von den radbegeisterten Daniel Steinhauser und Julia Arnegger zusammen mit vielen Helfern und Unterstützern am vergangenen Wochenende im westlichen Landkreis (mit einem Schwerpunkt in Reute) erfolgreich durchgeführt wurde. Bad Waldsees Oberbürgermeister Matthias Henne hatte hierfür die Schirmherrschaft übernommen. Erwin Linder, Reporter der Bildschirmzeitung (DBSZ), hat den so engagierten Benefiz-Sportler Daniel Steinhauser interviewt.

DBSZ: Daniel, deine Charity-Aktion bei schönstem Wetter ist zu Ende. Deine Zusammenfassung?
Daniel Steinhauser (DS): Das stimmt. Das Wetter war sommerlich warm, trocken und so mancher Radfahrer musste beim Treten ordentlich schwitzen. Das Feedback der Radfahrer zur Strecke, Organisation und dem Veranstaltungskalender war sehr positiv und wertschätzend. Das hat mich gefreut. Ich selbst habe mir jedoch eine deutlich höhere Anzahl an Radfahrern gewünscht. Der Zulauf an den Stationen war auch sehr unterschiedlich. So gab es Stationen, an den phasenweise, auch durch das Programm vor Ort, viele hundert Personen waren. Das war wirklich schön, das mitzuerleben. An anderen Stationen sah es allerdings leider zeitweise sehr einsam aus. Und das „wurmt“ mich. Denn die Vereine, die eine Station auf sich genommen haben, hatten einen wirklich hohen Zeitaufwand, nicht nur an diesem Wochenende, sondern auch schon im Vorfeld der Aktion. Wir haben gemeinsam ein vielfältiges Programm auf die Beine gestellt, das sieht man auch an dem üppigen Veranstaltungskalender, so dass wirklich für alle Zielgruppen interessante Highlights geboten waren. Die Umsätze an den einzelnen Stationen flossen zu 100 % in die jeweilige Jugendkasse und auch das war ein ausgerufenes „Spendenziel“ der PEDALLIEBE. Leider haben wir das nicht überall erreicht.

DBSZ: Du warst sicher an allen Stationen, wie viele Leute schätzt du, haben teilgenommen?
DS: Ich habe alle Stationen besucht, die meisten davon an beiden Tagen. Eine Zahl kann ich nicht nennen, da ich ja meist nur eine gewisse Zeit vor Ort war.

DBSZ: Wie war deine Tandem-Fahrt mit unserem OB?
DS: Im Vorfeld gab es in Radfahrerkreisen schon den ein oder anderen Witz, ich müsste gut frühstücken, um uns beide über die paar Hügel zu bringen ;). Das war aber keinesfalls notwendig. Er war ganz offensichtlich gut in Form. Zur Sicherheit haben wir beide direkt vor der Fahrt einen leckeren Kuchen vom SV Bergatreute zu uns genommen, denn ohne „Mampf kein Dampf“. Ich bin Matthias Henne wirklich dankbar für seinen Einsatz. Matthias Henne war bei all meinen bisherigen drei Charity-Events (Everesting@GrabenerHöhe, RATA, PEDALLIEBE) der Schirmherr und hat das auch dieses Mal keineswegs nebenbei begleitet, sondern offensiv unterstützt. Das ist für mich keine Selbstverständlichkeit und dafür nochmals herzlichen Dank!

DBSZ: „Probieren statt diskutieren“ war ein Statement von Agnieszka Brugger. Was sagst du dazu?
DS: Die Gesprächsrunde zum Thema Verkehrswende und Fahrradmobilität war bestückt mit vielen Experten in ihrem Bereich, vielen Dank an alle für die Teilnahme. Die Frage muss man schon aus dem Zusammenhang sehen. Natürlich braucht es zuerst eine Grundlage, darüber sollte dann diskutiert werden, um eine abschließende und zielführende Lösung zu finden, welche dann auch umgesetzt wird. Auch hier in Bad Waldsee gibt es verkehrstechnisch so einige „Sicherheitsbaustellen“. Ich würde mich freuen, wenn auch hier nachhaltige und sichere Lösungen für Radfahrer gefunden und diese dann auch umgesetzt werden.

DBSZ: Das war jetzt deine dritte Charity-Aktion. Und sicher die größte von der Organisation. Was motiviert dich, so was zu machen?
DS: Ich habe eine tolle Frau und zwei Jungs. Uns geht es wirklich gut und wir wissen dies zu schätzen und als nicht selbstverständlich anzusehen. Aber längst nicht jede Familie hat es so einfach wie wir. Wir sind seit vielen Jahren Fördermitglied des Kinderhospizes St. Nikolaus in Bad Grönenbach. Die Vorstellung, dass ein Kind bald stirbt, ist unerträglich. Da gibt es keine zwei Meinungen. Das Kinderhospiz begleitet diese Familien in dieser harten Zeit. Das ist wertvoll! Ich finde es deshalb unverständlich, dass solche Institutionen nicht durchfinanziert sind und ihre Arbeit nur mit Hilfe von Spenden aufrechterhalten können. Das ist für mich ein Fehler im System.

Auch der Kinderschutzbund Ortsverband Bad Waldsee macht eine wirklich tolle Arbeit. Ich wollte bewusst zwei Spendenziele aussuchen und habe lange über das zweite Spendenziel nachgedacht und recherchiert. Ich bin letztlich zu der Einsicht gekommen, dass ich nicht die Kompetenz habe, um über eine bedarfsgerechte Verwendung von Spenden in Bad Waldsee zu entscheiden. Der Kinderschutzbund jedoch schon. Die Nähe zu den bedürftigen Familien ist enorm hoch, die Arbeit des Kinderschutzbundes hier in Bad Waldsee ist ehrenamtlich.

Es kann doch nicht sein, dass es Familien gibt, die sich keinen Schulranzen anschaffen können oder Kinder, die nicht schwimmen lernen, weil die Familie das finanziell nicht stemmen kann. Es gibt so viele tolle Projekte des Kinderschutzbunds.

Und weil die Finanzierung sowohl beim Kinderhospiz als auch beim Kinderschutzbund Spenden benötigt, setze ich mich gerne ein. Das sollte Antrieb genug sein.

DBSZ: So eine große Aktion kann ja einer allein nicht stemmen. Wer hat dir noch geholfen?
DS: Nicht ich bin die PEDALLIEBE, sondern lediglich ein Teil davon. Alle Namen hier zu nennen ist nicht möglich, es waren unglaublich viele am Projekt beteiligt. Nachdem die Idee geboren war, hat mir Julia Arnegger sehr geholfen, dass das Projekt überhaupt in die Gänge kam. Sie hatte auch maßgeblichen Anteil daran, die Stationen mit den Vereinen aufzubauen.

Alle Vereine, die Stationsbetreiber waren, mit ihren vielen Helfern. Was da geleistet wurde ist unglaublich. Aber auch die Stadt Bad Waldsee um OB Matthias Henne, Frau Göppel, den Mitarbeitern des Ordnungsamts, der Polizeibehörde. Kein Event ohne die Unterstützung meiner Familie, meiner Eltern und Schwiegereltern, aber auch vieler Freunde. Dafür ein wirklich herzliches Dankeschön !

DBSZ: Gibt es nach drei Charity-Aktionen eine Fortsetzung im nächsten Jahr und hast du schon eine Idee?
DS: Zumindest gibt es schon Fragen, ob es wieder eine PEDALLIEBE gibt. Es war wirklich eine intensive Zeit für mich, meine Familie und für alle Helfer. Jetzt müssen wir erst mal durchatmen. Die Frage, ob es eine Fortsetzung gibt, kannst du mir gerne an Weihnachten nochmals stellen.

DBSZ: Zum Schluss – kannst du sagen, wie viel Geld du für den guten Zweck gesammelt hast?

DS: Paul Bucher, der Bad Waldseer Filmemacher, war das ganze Wochenende mit mir auf Achse. Die PEDALLIEBE wird verfilmt und im Bad Waldseer Stadtkino Seenema aufgeführt. Das wird so ab dem 20. September sein. Dann können wir auch abschließende Fragen beantworten, zum Beispiel, welche Unternehmen die Pedalliebe mit einer Spende unterstützten.

 19Pedal OB

Ein gutes Tandem: Daniel Steinhauser und Matthias Henne.  Foto: Erwin Linder

19Pedal Brugger

Die Bundestagsabgeordnete Agnieszka Brugger gibt die Richtung an: Spenden für den guten Zweck.   Foto: Erwin Linder

 

 

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halloRV

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