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Bad Waldsee-Hittelkofen - Am vergangenen Donnerstag haben die Inhaber der Schreinerei Wirth-Bucher, Inge und Michael Bucher, Vertreter der Stadtverwaltung in ihrem Betrieb in Hittelkofen herzlich begrüßt. Bürgermeister Matthias Henne, die Haisterkircher Ortsvorsteherin Rosa Eisele, die städtische Wirtschaftsförderin Shqipe Karagja und Brigitte Göppel von der städtischen Öffentlichkeitsarbeit waren zu einem Betriebsbesuch gekommen.

Es sei ihm ein großes Anliegen, mit den Unternehmern ins Gespräch zu kommen, sagte der Bürgermeister. Er wolle wissen, wie es den Betrieben in der Corona-Zeit gehe und ob die Stadt Unterstützung leisten könne. Auch interessiere es ihn sehr, welche Betriebe es in und um Bad Waldsee gebe. Die Wirtschaftsförderin, aber auch er selbst stünden jederzeit als Ansprechpartner zur Verfügung.

Für den städtischen Besuch hatten die Firmeninhaber extra eine Power-Point-Präsentation vorbereitet. Diese begann mit einem Ausflug in die Entstehungsbeschichte des traditionsreichen Schreinerbetriebs. Im Jahr 1935 hatte Maximilian Wirth, der Großvater von Inge Bucher, das Unternehmen als Bau- und Möbelschreinerei gegründet. Dessen Sohn Hans Wirth übernahm den Betrieb 1963 und legte den Schwerpunkt auf den Bau von Fenstern und Landhaustüren. Im Jahr 1998 übernahmen Michael und Inge Bucher, beide Schreinermeister, die Schreinerei, damals mit Schwerpunkt auf dem Privatkundengeschäft. In den Jahren 2008 und 2009 wurde das Angebot auf die Herstellung von Möbeln sowie den Innenausbau und der Objekteinrichtungen für öffentliche, gewerbliche und private Auftraggeber erweitert. In den darauffolgenden Jahren entwickelte sich das Unternehmen immer weiter. Investiert haben die Inhaber unter anderem in ein modernes Fünf-Achs-CNC-Bearbeitungszentrum für ausgefallene Möbelkonzepte sowie eine Vakuumpresse zum Realisieren der außergewöhnlichen 3D-Objekteinrichtungen. Zu den Fertigungsschwerpunkten gehören Möbel, Küchenlösungen, Objekteinrichtungen, Empfangstheken, Sondermöbel wie etwa zusammenhängende Leitstellentische, Formteile sowie die Mineralwerkstoffverarbeitung, die Fünf-Achs-Bearbeitung und die Raumplanung. Für die außergewöhnlichen Möbel und Objekte hat die Firma bereits zahlreiche Preise und Auszeichnungen erhalten, zum Beispiel im Jahr 2018 eine Erstplatzierung beim „Thalhofer Innovationspreis Baden-Württemberg“.

Dass auch das Thema Digitalisierung in einem traditionellen Handwerksbetrieb eine enorme Rolle spielt, zeigte Michael Bucher anhand der digitalisierten Planungs- und Arbeitssoftware, angefangen beim 3D-Aufmaß über die Lagerverwaltung, die Konstruktion von Sonderanfertigungen und die Visualisierung der Raumplanung bis hin zu einem „Kameraflug“ durch fotorealistische Planungen. Zum Portfolio des Unternehmens zählt außerdem auch das Smart-Home, bei dem im Rahmen des Innenausbaus und der Lichtplanung auch diese Zukunftstechnologie eingebaut werden kann. Michael Bucher engagiert sich zudem ehrenamtlich als Kreishandwerksmeister und auch die Jugendarbeit für seinen Beruf liegt ihm am Herzen. So beteiligt er sich an der Bildungspartnerschaft mit den Schulen und ist Ausbildungsbotschafter. Für ihn selbstverständlich ist daher auch die Teilnahme an der jährlichen Bad Waldseer (Aus-) Bildungsmesse.

Zum Abschluss der Präsentation zeigte Michael Bucher innovative Vorzeigeprojekte, realisiert in Bad Waldsee, aber auch über die Landesgrenzen hinaus. „Wir haben die nötige Technologie, großes Wissen, Top-Leute und bieten höchste Qualität“, so Bucher. Bürgermeister Matthias Henne zeigte sich von der Präsentation sehr beeindruckt und sagte: „Solche Unternehmer mit dem Herz am richtigen Fleck, dem Bewusstsein für Tradition und heimische Ressourcen sowie mit einem zielgerichteten Blick in die Zukunft, sind wertvoll für unsere Stadt und die Region.“ Weitere Themen, die gemeinsam angesprochen wurden, drehten sich um Regionalität und Nachhaltigkeit. Unter anderem sprach man über den Einsatz von klimaneutralen und regionalen Baustoffen sowie den verantwortungsvollen Umgang mit Mensch und Natur. Bürgermeister Matthias Henne ist sich sicher, dass in diesem Bereich das Bewusstsein immer stärker wächst. Er sehe darin auch eine wichtige Aufgabe der Stadt. Darüber hinaus wurde die Auftragslage der gesamten Branche und der Glasfaserausbau angesprochen. Nach dem Gespräch machten sich Gastgeber und Gäste auf zur Betriebsbesichtigung. Dabei konnten die Besucher neben den Büroräumen auch die Fertigung ansehen.

 

Text/Foto: Brigitte Göppel

 

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