Aulendorf – Vor Eintritt in die Tagesordnung gab Bürgermeister Matthias Burth zum Thema Corona bekannt, dass die steigenden Infektionen und der Ausfall von Personal reduzierte Öffnungszeiten beim Kindergarten Villa Wirbelwind und bei der Schatzkiste sogar eine Notbetreuung verursacht haben.

Zum Thema Flüchtlinge aus der Ukraine stellte er erfreut fest, dass schon einige Wohnungsangebote, sowohl einzelne Zimmer wie auch Ferienwohnungen eingegangen sind, aber die Stadt benötige absehbar weiteren Wohnraum. Bislang sind in Aulendorf 52 Personen privat untergekommen, davon über 20 Kinder. 10 Kinder im schulischen Alter sind bereits in den Unterricht integriert worden. Der Landkreis plant ab Mai eine Containeranlage aufzustellen und am 12.04. ist eine Veranstaltung für ehrenamtliche Helfer in Aulendorf geplant.

Nach den Sommerferien wird es mit einer Machbarkeitsstudie für den Radweg von Aulendorf nach Ebersbach weitergehen. Die Landesregierung hat diesen in ihre Bedarfsplanung aufgenommen.

Als erstes Thema der Tagesordnung erläuterte Simone Knupfer von Lars Consult die eingegangenen Stellungnahmen zur Einbeziehungssatzung Tannhausen. Die Zustimmung zum Planentwurf wurde mit zwei Änderungen einstimmig erteilt. Zum einen sollte, so die Stellungnahme des Landratsamts, ein Geh- und Fahrrecht ins Grundbuch einzutragen werden und Schottergärten sollen nur bis maximal zwei Quadratmeter Fläche zulässig sein.

Kostenberechnungen für Grundschule über 1 Million Euro teurer.
Eine weitaus längere Diskussion folgte zum Thema Neubau Grundschule, Geschuldet war es der detaillierten Ausführungsplanung, erläutert durch Herr und Frau Kasten als ausführende Architekten und einer Reihe weiterer Vertreter der Gewerke Elektro und Photovoltaik, Heizung, Lüftung, Brandmeldeanlage, Fensterbau, Küchenplanung oder Raumakustik.

Wie vom Gemeinderat vor einem Jahr angeregt, soll die Schule zusammen mit der Stadt- und Sporthalle ein gemeinsames Fernwärmenetz erhalten. Gesteuert werden soll es durch eine Erweiterung der bestehenden Heizanlage mit einem Pelletslager. Mehrkosten von 41.700 € plus Wartungskosten von 8000 € pro Jahr standen zur Debatte, je nachdem man sich für oder gegen eine Aufschaltung zur Leitstelle der Feuerwehr aussprach.

Letztlich sprach der Rat mit 18 Ja bei einer Gegenstimme sich dafür aus, darauf zu verzichten. Eine flächendeckende zentrale Lüftungsanlage war schon wegen den Erfahrungen mit Corona wie auch dem deutlich erhöhten Heizbedarf bei Fensterlüftung als unverzichtbar (17 Ja bei Mehrkosten 101.000 €) erachtet worden.

Seit Beginn dieses Jahres gibt es eine Photovoltaikpflicht der Landesregierung für Nichtwohngebäude. Danach müssen 60 % der Dachfläche mit einer PV-Anlage versehen werden. Dadurch kommen 342.125 € als Mehrkosten hinzu. Ebenso hitzig wie über die rund 2000 € pro KW der PV-Anlage wurde über Holz/Alu oder Kunststofffenster (Einsparungen 77.000 €) debattiert. Mit 15 ja bei 3 Gegenstimmen, einer Enthaltung, folgte der Rat dem Vorschlag der Verwaltung für Holz/Alu. Für die CDU begrüßte Konrad Zimmermann „das sehr schlüssige Konzept, es mache einen guten Eindruck“, und er zeigte sich zuversichtlich. Mit 16 Ja bei 3 Gegenstimmen wird die Ausführungsplanung zur Ausschreibung freigegeben.

Auf der Habenseite stehen 877.750 € für den Verkauf eines Gebäudeteils an den Landkreis. Anträge für Mittel aus dem Ausgleichsstock, Fach- Leader oder KfW Förderung sind gestellt, aber Beträge noch völlig offen. Somit können von der aktuellen Kostenberechnung von 8.515.948,81 € nur der vorgenannte Verkaufserlös und die Einsparungen bei der Brandmeldeanlage abgezogen werden.

Der Versand der Ausschreibung soll bis Pfingsten erfolgen und der Beschluss darüber im Gemeinderat ist noch vor den Sommerferien vorgesehen.

Ebenfalls gestiegene Preise und die Umstellung auf die Elektrifizierung bei der BOB-Bahn machen veränderte Zuschüsse der anliegenden Gemeinden notwendig. Ab 1.1, dieses Jahres sind es 35 Prozent, was Mehrkosten von 44.000 € pro Jahr für Aulendorf bis 2026 bedeutet. Danach soll die Verkehrsplanung der Bahn landesweit neu geregelt werden.

Als letzten Punkt der Tagesordnung wurde beschlossen den östlichen Teil der „Waldseer Straße“ in „Steegen“ umzubenennen.

 

Bericht Gerhard Maucher



Text/Bild: Gerhard Maucher

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halloRV

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