Aulendorf – Sechs Baugesuche standen zunächst zur Diskussion und Abstimmung.in dieser öffentlichen Sitzung, in der für alle Besucher die 3 G-Regel geimpft, genesen oder getestet galt, und auch am Eingang kontrolliert wurde.
Zuerst wurde ein Neubau eines Wohnhauses an Stelle einer Scheune in Münchenreute, Hasenbergstraße beraten. Eine Ortsbesichtigung ging dem Ausschuss vorweg, da die Einfügung des Neubaus in das Landschaftsbild zu beurteilen war.
Der Ortschaftsrat hatte sich, so der Ortsvorsteher Hartmut Holder, mehrheitlich für das Vorhaben ausgesprochen, „auch weil es nicht höher als das Nachbarschaftshaus sei.“ Pierre Groll B.U.S sah den Bau zwei Meter versetzt nach hinten als die bessere Lösung, aber er wolle „wegen 2 Metern keinen Streit vom Zaun brechen“. Konrad Zimmermann, CDU, kann dem Vorhaben „wie geplant“ zustimmen.
Bei 7 Ja, 2 Enthaltungen, 1 Gegenstimme tat es die Mehrheit des AUT ebenso.
Ein Neubau eines Mehrfamilienhauses mit 7 Wohneinheiten in Aulendorf, Sandweg als Bauvoranfrage hatte schon in diesem Stadium erhebliche Diskussionen zur Folge. Der Bauherr wollte sich zunächst nur die Zulässigkeit an der Stelle mit Stellplätzen und insbesondere ein Flachdach genehmigen lassen.
Die bauliche Nutzung des Grundstücks ist zulässig, es entspricht auch mit Flachdach der näheren Umgebung, aber es gibt 3 Einwendungen aus der Nachbarschaft, die vom Landratsamt geprüft werden müssen. Pierre Groll findet ungeachtet der Zulässigkeit das Vorhaben als zu groß. Bürgermeister Matthias Burth setzt dagegen, es sei dies „noch keine Entscheidung zur Grundflächenzahl“.
Und in diesem Zusammenhang kreiste die Debatte um Baulinien, um die fehlende Bekanntmachung dieser Baulinien und damit ohne Rechtsgültigkeit. Ein Argument das Konrad Zimmermann zum Verzweifeln brachte und in den Ausspruch mündete, „können wir hier überhaupt noch was entscheiden.“ Jedoch muss man das konkrete Baugesuch abwarten, der Regelgrenzabstand zu den Nachbarn ist mit 2,50 m eingehalten. Mit 7 Ja bei 3 Nein wurde der Voranfrage zugestimmt. Für die Rechtsgültigkeit müsste ein Bebauungsplan für dieses Gebietes neu erstellt werden.
Die Errichtung und Ausbau einer Lagerhalle, Aulendorf, Auf der Steige 81 wurde zur Abwechslung einstimmig beschieden und die Errichtung einer Überdachung, Finkenweg 4 verursachte insbesondere Ralf Michalski, Freie Wähler, Bauchschmerzen,“alles aus der Baulinie“. Mit 7 Ja bei 3 Gegenstimmen hatte der Vorschlag aber die Mehrheit.
Kein Einvernehmen konnte die Erstellung eines Sichtschutzes im Sandweg 48/1 finden. Sowohl die Höhe, als auch eine 7,60 m lange „Bretterwand“, so Kurt Harsch“ wurden mehrheitlich im Rat beanstandet. Mit einer Hecke als Sichtschutz wie die Nachbarn würde man mitgehen, aber auch die Höhe von 1,80 m erlaube es nicht gefahrlos auszuparken, so Michalski. Verschärfend kommt hinzu, dass sich ein Kindergarten in der Nähe befindet.
So lautet der Beschluss das Einvernehmen nicht zu erteilen, sowohl andere Abmessungen wie eine andere Gestaltung des Sichtschutzes sind erwünscht. Zuletzt der Abbruch und Neubau eines Mehrfamilienhauses mit Garagen in Aulendorf, Mozartstraße 32 passe ins Bild der sonstigen Bauten am Rande der Klinik.
Jedoch sei bereits vor der Sitzung heute mit dem Abbruch begonnen worden und Ralf Michalski fragte, ob denn der teerhaltige Bauschutt fachgerecht entsorgt würde. So wurde die Abstimmung getrennt durchgeführt, das Einvernehmen mit 8 Ja bei 2 Gegenstimmen, aber der Zusatz fachtechnische Prüfung und Mitteilung an das Landratsamt über den voreiligen Abriss.
Als Vorberatung für die nächste Gemeinderatssitzung am kommenden Montag stand die Kalkulation der Wasser- und zentralen und dezentralen Abwassergebühren für das Jahr 2022 auf der Tagesordnung. Beim Wasser sind statt bisher 2,05 Euro je m³ für 2022 2,19 Euro je m³ kalkuliert. Die Grundgebühr steigt von 3,20 auf 3,60 Euro je Zähler. Umgekehrt sinkt die Abwassergebühr von 2,22 Euro auf 1,93 Euro je m³. Für eine vierköpfige Familie bedeute das , so die Kämmerin Silke Johler eine Senkung der Gebühren um 20 Euro.
Auch der Jahresabschluss 2020 Betriebswerke Aulendorf/Betriebszweig Abwasserbeseitigung ging einstimmig durch den Ausschuss und liegt nun dem gesamten Geminderat am Montag zur Entscheidung vor.
Text und Bild Gerhard Maucher