Aulendorf – Zu Beginn der Gemeinderatssitzung beantwortete die Ordnungsamtsleiterin Tanja Nolte die Anfrage dem Vandalismus im Umfeld der Stadthalle mit einer Videoanlage zu begegnen sehe der Datenschutzbeauftragte als schwierig an, da dies voraussichtlich an der Verhältnismäßigkeit scheitern würde. Zu viele unbescholtene und berechtigte Bürger würden wohl in dem Zusammenhang gefilmt.
Zur aktuellen Coronasituation nahm sie ebenfalls Stellung; „so viele Fälle wie noch nie, aktuell 119 Personen in Quarantäne, darunter 25 Kinder aus Schulen und 6 Kinder aus der Kita.“
Zur Arrondierung des Ortsteils Tannhausen erläuterte Simone Knupfer von Lars Consult Memmingen die Einbeziehungssatzung, wobei sie den vorgestellten Entwurf als „städtebaulich vertretbar“ bezeichnete. Die zweigeschossige Bauweise sei den bestehenden Gebäuden angepasst, und auch die Ortsvorsteherin Margit Zinser-Auer sah keine Probleme: „es fügt sich gut ein“. Der Aufstellungsbeschluss wurde einstimmig getroffen.
Weniger einheitlich waren die Meinungen zur Kostensituation und den Ausschreibungen beim Neubau Kindergarten. In der letzten Beratung zum Neubau Kindergarten am 20.10.2021 im Ausschuss für Umwelt und Technik wurden die Heizung/Lüftung/Sanitär – und Elektroausführungsplanungen vorgestellt und beschlossen.
Insbesondere wurde die Streichung der ursprünglich geplanten Lüftungsanlage durch die Entwicklung der Coronapandemie immer wieder hinterfragt. Bürgermeister Matthias Burth bezeichnete den Vorgang „eine Ehrenrunde gedreht“, doch durch eine Bundesförderung nach dem BEG für KfW 55 Gebäude konnte mit einem Zuschuss von inzwischen bewilligten 420.290 Euro die Mehrkosten für eine zentrale Lüftungs-und PV-Anlage in Höhe von 349.926,16 Euro mehr als ausgeglichen werden.
Trotzdem werden durch die allgemeinen Preissteigerungen im Baubereich in Höhe von 13 % die Kosten von 5,5 Mio. auf 6,48 Mio. steigen.
Den Vorwurf von Ralf Michalski (FW), er fühle sich vom planenden Architekten Andreas Hack verschaukelt, entgegnete der Bürgermeister, diese Kostensteigerungen seien mit dem langen Planungsverfahren begründet. Während Rainer Marquart (SPD) das Wettbewerbsverfahren als Kostentreiber sah, aber „es ist halt so, man müsse sich der Realität stellen“, bedauerte Konrad Zimmermann (CDU) dass es nicht mit Fernwärme zu machen war, und nun möchte er zügig voranschreiten.
Bürgermeister Burth hofft in den Ausschreibungen auf einen guten Wettbewerb, um die Kosten zu begrenzen. Karin Halder (B.U.S) interessiert vor allem die Frage, wann können wir den Kindergarten beziehen.
Mit geplantem Baubeginn im Mai 2022 sollte der Kindergarten in 1 ½ Jahren fertig sein, so Hack. Nach einer Entscheidung in dieser Gemeinderatssitzung mit 16 Ja-Stimmen bei zwei Gegenstimmen (Michalski FW und Harsch CDU) werden nun die Rohbauarbeiten, die Dachabdichtung mit Begrünung, Fenster, Türen, Fassadenbekleidung. Elektroinstallation und HLS-Arbeiten bis Januar ausgeschrieben.
Die Vergabe soll in der Sitzung am 21.02.2022 erfolgen.
Text und Bild Gerhard Maucher