Aulendorf – Mit einem Empfang für die Welt- und Europameisterin in der Mannschaftsverfolgung im Bahnradvierer im Marmorsaal des Schlosses Aulendorf wird dieser herausragende Erfolg im Aulendorfer Sportjahr gewürdigt, wo sie sich ins goldene Buch der Stadt Aulendorf eintrug.
Die 24-jährige Laura Süßemilch aus dem Ortsteil Zollenreute fährt seit 2006 Rennrad und wurde 2016 in Cottbus schon deutsche Meisterin in der Mannschaftsverfolgung, damals im Team des RSC Biberach organisiert.
Nach mehrmaligem Europameisterschafts-Bronze in der U 23 Mannschaftsverfolgung , feierte sie dieses Jahr ihre größten sportlichen Erfolge mit dem Gewinn der Bahn-Mannschaftsverfolgung bei der EM 2021 in Grenchen und der UCI-Weltmeisterschaft 2021 in derselben Disziplin, Bahn-Mannschaftsverfolgung in Roubaix zusammen mit Lisa Brennauer, Franziska Brauße und Mieke Kröger. Bei den olympischen Spielen in Tokio war sie als Ersatzfahrerin dabei.
Gerne hätte der Bürgermeister Matthias Burth die Weltmeisterin persönlich gewürdigt, doch als Ungeimpfter gab er in Zeiten von 2 G Corona die Aufgabe an seinen Stellvertreter Ralf Michalski weiter und den Ortsbürgermeister von Zollenreute Stephan Wülfrath, die zusammen die Veranstaltung moderierten.
Wülfrath ist Nachbar von Süßemilch und kennt sie eigentlich nur im Raddress. Seit 2006 sammelt sie Medaillen auf dem Rad, entdeckt von Bernhard Lingenhöle, dem Rennsporttrainer von RSC Biberach, da es in Aulendorf keinen Verein gab, der sie damals hätte fördern können. Beim RSC Biberach war sie zusammen mit ihrem Bruder von 2006 bis 2018 aktiv.
Während sie früher nur im Windschatten des Bruders mithalten konnte, fährt sie ihm heute bisweilen davon. Bis zum Eintritt in die Sportkompanie wurde sie von ihren Eltern unterstützt und seit 2018 ist sie in einem Profirennstall, zuletzt beim belgischen Rennstall Platur-Pura, mit dem sie eben ihren Vertrag um ein weiteres Jahr verlängerte. Im Interview erzählt sie, dass sie im Jahr etwa 18 000 Rad fährt, und erst gestern kam sie von einem 4-wöchigen Bundeswehr-Lehrgang zurück.
So hatte sie kaum Gelegenheit, ihren Erfolg bislang zu verarbeiten und schon nächste Woche ist der nächste Trainingsaufenthalt auf Mallorca geplant.
Denn im Gegensatz zu früheren Jahren sind dieses Jahr keine Bahnrennen im Winter und die ersten Frühjahrsklassiker auf der Straße mit ihrer Mannschaft finden erst im März statt.
Nebenbei lernt sie noch für ihr Fernabitur und später dann fürs Studium. Aber vorerst möchte sie noch zu den nächsten olympischen Spielen weitermachen. Dort im Verfolgerteam oder einem anderen Wettbewerb auf dem Rad eine Medaille zu gewinnen, wäre dann ihr größter Erfolg.
Text und Bilder Gerhard Maucher