Aulendorf - Zunächst mal freuen sich alle Aulendorfer Gastwirte, dass sie wieder öffnen dürfen. Flo Angele, Schalanderwirt und Vorsitzender des Wirtevereins Aulendorf: „Wir freuen uns auf den Start“. Trotz der Freude sind aber auch erhöhte Anforderungen mit im Spiel.

Zwar sagt auch Jusuf Berisha vom Bistro „Kaktus“ in den ersten Minuten der Wiedereröffnung: “Gott sei Dank darf ich wieder arbeiten“, ungeachtet der Tatsache, dass er in der Pause Renovierungsarbeiten in seinem Lokal vorgenommen hat. Ein wenig aufgeregt ist er angesichts der vielen Vorschriften, die zu beachten sind. Diese sind vor allem, dass Tische im Außenbereich nicht mehr zusammengestellt werden dürfen, stadttdessen muss der 1,50 Meter Abstand zum Nachbarn bewahrt werden. Die Desinfektion der Tische ist weniger ein Problem, aber noch ungewohnt ist es für ihn, beim Servieren eine Maske zu tragen und auch noch damit zu sprechen. Die Gäste hingegen müssen berücksichtigen, dass maximal zwei Haushalte an einem Tisch sitzen dürfen.

Die DEHOGA, der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband, bietet Hilfe an, welche neue Regeln zu beachten sind. Der IrReal Pächter Oliver Jöchle hat diese in seiner Information übernommen, anschauliche Bilder, die gegenüber der Theke an der Wand hängen. Eine Kurzinformation selbst für Leute, die nicht viel Text lesen wollen. Die Theke hat halbseitig einen Spuckschutz aus Plexiglas bekommen und selbstverständlich trägt der Wirt einen Mundschutz. Mit der Bevorratung von Desinfektionsmitteln zusammen ist dies eine Investition von mehreren hundert Euro. Wie früher in den Gaststätten üblich, wartet man am Eingang, um einen Platz zugewiesen zu bekommen. Jöchle hat extra eine Klingel angebracht, mit der man sein Kommen anmelden kann. Die Gäste müssen ihre Daten angeben. Dies dient in einem Covid-19-Infektionsfall der Kontaktnachverfolgung. Bei größeren Gruppen sollte man sich telefonisch anmelden unter der Nummer 924727. Gerade jetzt am Feiertag ist mit einem größerem Ansturm in den Gaststätten zu rechnen. Das IrReal hat zusätzlich einige Bänke und Tische in der Bachstraße platziert. Einen Ansturm erlebte das Lokal auch schon am ersten Tag der Wiedereröffnung. „Das Dreifache wie normal“, sagt Jöchle, und fügt hinzu, „das wird aber nicht so bleiben“. So war auch, am Dienstag wieder Normalbetrieb.

Oliver Spähn betreibt in Aulendorf die größte Lokalität, den „Gasthof zum Rad“ mit Ritterkeller und „Hotel Arthus“. Im Hotel war der Betrieb zwar nicht ganz geschlossen. Einige Geschäftsreisende waren ohne Verpflegung zu Gast. Ab dem 29. Mai dürfen auch Privatreisende wieder übernachten und das Hotel wird in den Normalbetrieb mit Coronaregeln gehen. Im Gasthof berichtet Spähn, entwickle sich der Umsatz verhalten, zurzeit ein Drittel bis zur Hälfte wie normal. Zum Teil seien die Beschäftigten aus der Kurzarbeit zurückgekehrt. „Es sei aber nichts so wie vorher“, das betreffe insbesondere den Ritterkeller, der ab 29. Mai öffnen dürfe und dessen Plätze sich wegen der Corona-Hygieneregeln von 160 auf 30 reduzieren. Was er bedauert, aber hinzufügt, zum Schutz seiner Gäste und seines Personals sei er daran sehr interessiert und froh, wieder aufmachen zu können.

 

Text und Bilder: Gerhard Maucher

 

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Bild: "Kaktus"-Wirt Jusuf Berisha freut sich seinen ersten Gast nach dem Corona-Lockdown bewirten zu dürfen - trotz der vorgeschriebenen Schutzmaske.

 

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