Aulendorf – Der 1. Nachtrag zum Haushaltsplan 2020, ein 300 Seiten starkes Werk, von keinem ehrenamtlichen Ratsmitglied in voller Gänze gelesen, ist nach dem Sachvortrag der Kämmerin Silke Johler mit einem Minus von 104 619 Euro ausgewiesen.
Eigentlich besser als erwartet und so konzentrierte sich die Diskussion darüber „mehr über die Form“, so Konrad Zimmermann (CDU) als den Inhalt, dem er mit der Bemerkung „noch günstig weggekommen“ zustimmte, wie übrigens die Mehrheit der Ratsmitglieder mit Ausnahme einer Fraktion, der SPD. Für diese beklagte Rainer Marquart die Fülle der Zahlen, statt einen Kurzbericht von zwei Seiten mit den „großen Brocken“ erhalten zu haben. Auch Karin Halder (BUS) wünschte sich eine Unterhaltung im nächsten Verwaltungsausschuss, wie mit diesem Thema künftig umzugehen sei. Und Ralf Michalski (FWV) konstatierte, „wie man es mache, ist es falsch“.
Die Tagesordnungspunkte 5 und 6 Vergabe der Planungsleistungen Bahnhofstraße und Bachstraße, sowie Gebiet Oberrauhen wurden auf die nächste Sitzung im Dezember verschoben, sodass das Zahlenwerk der Stadtkämmerei zum Thema Abfallentsorgung mit einer Reduzierung der Aufwandsentschädigungen des Landkreises in den Jahren 2021 und 2022 das nächste Thema war. Nachdem Isny und Wangen in das landkreisweite Abfallwirtschaftssystem ab 01.01.2021 eingegliedert werden, ist die Vereinbarung zwischen der Stadt Aulendorf und dem Landkreis entsprechend anzupassen. Die Aufwandsentschädigung ab 2021 beträgt demnach 1 Euro pro Einwohner und Jahr für das Einsammeln von wildem Müll und Straßenreinigung nach der Sperrmüllabfuhr, 0,15 Euro je Einwohner und Jahr für die Ausgabe von Zusatz-Abfallsäcken und 0,10 Euro pro Einwohner und Jahr für allgemeine Anfragen und Beratung. Darüber gab es Einstimmigkeit im Rat.
Der Jahresabschluss 2019 der Stadtwerke Aulendorf beinhaltet die Wasserversorgung und den Bürgerbus. Bei der Wasserversorgung gibt es eine Lücke von 16.390 Euro von Erträgen 1.152.701 Euro zu Aufwendungen in Höhe von 1.169.092 Euro. Der Bürgerbus muss mit 21.875 Euro bezuschusst werden. Sowohl auf der Ertragsseite (Zuschüsse Bürgerbusverein) wie auf der Ausgabenseite Mehraufwendungen gab es eine erhebliche Differenz zum Planansatz. Mit einer Gegenstimme (Karin Halder BUS) wurde der Jahresabschluss Stadtwerke genehmigt.
Der Jahresabschluss 2019 Eigenbetrieb Tourismus bilanziert einen Jahresverlust von 163.601 Euro. Unabhängig davon war das Jahr 2019 mit 63 Schlossführungen bei 1380 Besuchern, 2 Sonderausstellungen, Miniatureisenbahn und Schokoladenherstellung, Lange Einkaufsnacht, Schloss- und Kinderfest, Bahnhofsfest 150 Jahre Bahnknotenpunkt, Hochzeitsmesse und Vorlesetag sehr erfolgreich verlaufen und wurde einstimmig so gebilligt.
Beim abschließenden Punkt Verschiedenes war die Verzögerung bei der Skateranlage beim Schulzentrum der größte Aufreger. Wie Bauamtsleiter Günther Blaser erklärte, gibt es nach wie vor keinen Termin für die Lieferung der Fertigteile trotz mehrfachem Nachhaken. Der Vertrag mit der Firma sieht keine Konventionalstrafen vor, aber umgekehrt so Bürgermeister Burth, werde man eine Verteuerung nicht akzeptieren, sollte diese gefordert werden. Zugunsten der Qualität sei eine Verzögerung von weiteren 2 bis 3 Monaten zu verkraften, meinte Konrad Zimmermann, wenn auch die Verzögerung um ein halbes Jahr bislang sehr misslich sei.
Text und Bild: Gerhard Maucher