Aulendorf – Für den Betreiber der Windkraftanlage im Röschenwald erläuterte WBKO Geschäftsführer Helmut Hertle den geänderten Planentwurf in seiner finalen Fassung. Die WBKO ist ein Zusammenschluss von tws und Stadtwerk Am See mit je 45 % , sowie Stadtwerke Bad Saulgau mit 10 % Anteil. Zusammen mit dem Marktführer Enercon aus Aurich als Anlagenbauer, weltweit ca. 19 000 Mitarbeiter ist nun vorgesehen mit vier statt vorher fünfAnlagen, 246 m hoch statt vorher 230 m hoch zu planen.

Trotz weniger Anlagen aber effizienterer Leistung erhöht sich die Nennleistung von 4200 kW auf 5500 kW. Der Rotordurchmesser beträgt 160 m d.h. wie sich auf eine Nachfrage klärte, ein Rotorflügel von 80 m Länge muss von der B 30 kommend über Mochenwangen zum Standort der Aufstellung zuletzt auf einem Selbstfahrer transportiert werden. Pro Anlage wird von einem Flächenverbrauch von 0,33 ha ausgegangen.

Nach Wolpertswende vor einigen Tagen ist Aulendorf heute und Reute/Gaisbeuren zu einem späteren Zeitpunkt an der Reihe der Unterrichtung. Im Rahmen des Verfahrens nach dem Bundesimmissionsschutzgesetz sind die Träger öffentlicher Belange, darunter die beteiligten Gemeinden noch extra zu hören. Auch eine frühzeitige Bürgebeteiligung möchte Hertle gerne anbieten, wobei er diese derzeit unter Coronabedingungen nicht als planbar ansieht. Vorab, so hat er sich mit dem Bürgermeister Matthias Burth abgesprochen, sollen Fragen über eine Austauschplattform als blog oder mit einer Chatfunktion abgearbeitet werden.

Seiner Einschätzung nach rechnet er Ende 2024 mit einer Fertigstellung der Anlage. Sowohl in der Prognose der Schallimmissionen wie in der Prognose der Schattenwurfimmissionen ist ein Vergleich von alter zu neuer Anlage „Jacke wie Hose“, so Hertle, also mehr oder weniger identisch. Der Abstand zur nächsten Aulendorfer Siedlung Geiger beträgt 1000 m und damit mehr als der zulässige Mindestabstand in Baden-Württemberg von 700 m, was Konrad Zimmermann (CDU) explizit begrüßte.

Matthias Holzapfel (BUS) fragte nach einer dauerhaften Betreibung auch über die 25 Jahre der ersten Genehmigung hinaus. Hertle bestätigte, dies sei im Interesse von Enercon und WBKO. Einen finanziellen Anreiz für die Gemeinden ist das Thema Standortabgabe. Bei 0,2 cent/kWh pro Jahr ist mit einem Ertrag von 92 000 Euro jährlich zu rechnen, wobei die Aufteilung unter den beteiligten Gemeinden noch ungeklärt und gegebenenfalls wäre Hertle bereit, ein Vorschlagsangebot zu machen.

Der Zollenreuter Ortvorsteher Stephan Wülfrath, dessen Ortschaftsrat noch nicht darüber beraten hat, fragt nach der neuen Anlage, die bisher nirgendwo in Betrieb sei. Das sei kein Problem, so Hertle, die Standsicherheit, die Geräusche alles sei im Griff. Holzapfel wünschte sich in der Kommunikation, dass auch wenn rechtlich möglich, die Gutachten dazu auf der Plattform veröffentlicht werden.

 

Text und Bilder: Gerhard Maucher

 

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Ansichtsprojektion von Geiger aus gesehen.

 

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