Aulendorf - Nachdem der Feierabendhock mit „Unplaqued Prockecked“ wegem dem Regenwetter um eine Woche verschoben werden musste, kam es zum zweiten Anlauf am Freitagabend.
Die Band besteht aus Hans-Peter „H.-P.“ Müller, Elmar „Elle“ Schmid, Jürgen „Jogi“ Müller Drums, Boris „Bär“ Doubeck Bass, Berthold „Berthe“ Porath meist Gesang und am Mischpult Dieter Ege. Auf die Frage, was sie sich bei ihrem Bandnamen gedacht haben, antwortet der Manager der Band, Berthe Porath, dass der englische Begriff dafür durch MTV geschützt sei, sie sich deshalb „Unlaqued Prochecked, ohne Zahnbelag getestet und für gut befunden“, nennen.
Die Band bietet eine Mischung eigener Songs und Hits der vergangenen Jahrzehnte. Der Brauer und Kulturschaffende Flo Angele bietet jetzt unter Coronabedingungen bei gutem Wetter ein Freitagshock, draußen im Schalander-Biergarten. Porath will die Wirte unterstützen und sie spielen deshalb hier im Freien für einen Betrag aus dem Hut, oder in diesem Fall aus dem Krug, den Mama Angele, die Mutter von Flo, höchstpersönlich herumreicht. Sie ist es auch , die ihrem Sohn geraten hat, bei einer Verabredung frische Unterhosen anzuziehen. Sorry, hab ich mir aus dem Comedy-Programm von Flo gemerk,t und ist mir deshalb zum Stichwort Mama Flo eingefallen.
Zurück zur Band, ihr dreistündiger Auftritt ist ihnen so wichtig, dass das jüngste Bandmitglied Boris sogar seinen Urlaub dafür abgesagt hat. Abgesegnet durch das Ordnungsamt Bad Schussenried haben sie auch mit hygienischem Konzept in Coronazeiten proben dürfen und sie spielen, alle gestandene Musiker die Oldies meist der 70er Jahre. beziehungsweise schon 1969 den Titel von Canned Heat, die Erkennungsmelodie des Woodstock-Festivals. Oder von Dire Straits „walk of life“, einen Titel von Crosby, Stills Nash & Young „wasted on the way“. Mit „walking on sunshine“ von Katharina and the waves bedanken sie sich bei dem Wettergott, heute persönlich Roland Roth als Zuhörer anwesend, auf dessen Rat die Verlegung um eine Woche fusste.
Mit 39 von Queen lassen sie die Frage offen ob dieser Song auf 2039 oder 3039 gemünzt ist. Marius Müller Westernhagen „weil ich dich liebe“wird mit Flöte eingeleitet und ihr Streifzug durch die Jahrzente des Rock & Pop enthält auch „Follow me“ von Uncle Kracker. In der Mitte des Auftritts beginnen einige nebenan auf der Wiese zaghaft zu tanzen, was eigentlich corona-bedingt verboten ist. Klatschen ist erlaubt und mit Whisky in the jar, und anderen irischen Pubsongs heizen sie die Stimmung an.
Oliver Gleich, ein Zuschauer aus Aulendorf, lässt sich gut unterhalten, die Songs passen zu seiner Stimmung. Die geamte Atmosphäre, wieder mal etwas los, machen das Event zu einer gelungenen Sache. Die Zuhörer sind hungrig nach Life-Musik. In der letzten Stunde sind auch schwäbische Musik, ein Grachmusikoff -Titel mit Trompeteneinsatz von Boris zu hören oder STS aus der Steiermark.
Und etwas ruhiger Barclay James Harvest. Zum Schluss nach drei Stunden Auftritt glänzen sie mit Pink Floyd „Wish you were here“, ebenfalls einem ruhigen Song. Elmar ist heute dazu mit einer neuen Gitarre am Start. Zuvor hatten sie noch mit Westerland von den Ärzten mächtig aufgedreht. Auch aktuell an Black lives matter knüpfen sie an mit „fire“ von den Pointer Sisters an. Alles in allem ein gelungener Abend mit „Unplaqued prochecked“ handgemachter Musik.
Text und Bilder: Gerhard Maucher