Aulendorf - Das Jahr 2023 ist bisher das beste Aulendorfer Storchenjahr in diesem Jahrhundert. Rechtzeitig zur Fasnet, wie fast jedes Jahr, kamen die ersten Störche aus dem Winterquartier nach Aulendorf zurück. Die Störche in der Zollenreuter Straße waren auch im Winter im Nest zu sehen, waren also nicht ins Winterquartier geflogen. Alle sieben Nester auf der Gemarkung Aulendorf sind von den Störchen bewohnt, und, wie es aussieht, haben alle Nachwuchs bekommen. Das Wetter war ohne eine große Frostperiode und Aulendorf ist von Gewittern verschont geblieben. So sind die Jungstörche prächtig gewachsen. Am Dienstag, 6. Juni, werden die Störche beringt; um 18.00 Uhr beginnt die interessante Aktion in der Zollenreuter Straße.
Storchennest in der Zollenreuter Straße
Ute Reinhard, die Storchenbeauftragte des Regierungspräsidiums Tübingen, beringt, wiegt und untersucht die Jungstörche in Aulendorf am kommenden Dienstag, 6. Juni. Der Beginn der Aktion ist um 18.00 Uhr am Storchennest in der Zollenreuter Straße / Ecke Kornhausstraße (anschließend am Hotel „Engel“). Zaungäste sind herzlich willkommen.
Spannend wird sein, wie viele Jungstörche beringt werden können, da ohne Webcam es kaum möglich ist, ins Nest zu schauen. Von unten sind in der Zollenreuter Straße zwei Jungstörche zu erkennen. Das Storchennest wird mit der Drehleiter der Feuerwehr erreicht und Frau Reinhard kann alles vom Feuerwehrkorb aus erledigen.
Zwei Jungstörche mit Altstorch an der Zollenreuter Straße (vom zweiten Jungstorch ist der Schnabel zu sehen). Foto: Bruno Sing, BUND
Livebilder aus dem Storchennest am Hotel „Engel“
Für die Störche wurde gegenüber dem Hotel „Engel“ vor Jahren eine Metallplattform gebaut. Auf dem Masten hat der BUND Aulendorf eine Webcam angebracht. Aus diesem Nest können aktuelle Livefotos angeschaut werden; man kann so die Entwicklung der Störche verfolgen. Über die Webcam ist ein Jungstorch zu sehen.
Jungstorch mit einem Altstorch im Nest beim Hotel "Engel". Foto: Webcam, BUND
Die Livefotos der Webcam findet man auf der Homepage www.bund-aulendorf.de.
Das Storchennest in Haslach
Im dritten Jahr bevölkern die Störche das Storchennest in Haslach. Ganz nah an der Landesstraße steht der Strommasten und eigentlich könnten die vielen Autos die Störche stören. Erfreulich ist, dass drei Jungstörche im Nest sind und diese abwechslungsweise von Storcheneltern gefüttert werden.
Storchennest in Haslach mit drei Jungstörchen. Foto: Bruno Sing, BUND
Landwirte bauten Storchennest in Blönried – Heuer besiedelt
Vor drei Jahren haben die Landwirte Julian Fischer und Franz Müller gemeinsam einen Masten mit einem Metall-Rahmen erreichtet. Das Ziel der Eigeninitiative der Landwirte war es, dass sich Störche in Blönried ansiedeln. Dieses Jahr hat die Initiative Erfolg, denn ein Storchenpaar hat sich angesiedelt und ein Storch trägt einen Ring mit der Nummer ABW 27. Der BUND Aulendorf wird nachforschen, woher der Storch stammt. Alle hoffen, dass es bald Storchennachwuchs in Blönried gibt, denn es wurde beobachtet, dass die Störche bereits brüten.
Storchennest mit beringtem Altstorch in Blönried. Foto: Bruno Sing, BUND
Neues Storchennest in Rugetsweiler: drei Jungstörche
Rugetsweiler Bürger im Storchenglück. Letztes Jahr bauten erstmals Störche auf dem Strommasten in Rugetsweiler. Das Storchennest liegt unweit vom Grundstück des ehemaligen Gemeinderates und früheren Ortsvorstehers Josef Bertsch. Er meldete sich telefonisch beim BUND-Vorsitzende Bruno Sing und erzählte stolz, dass dieses Jahr auch Rugetsweiler ein Storchenpaar hat. Jetzt sind drei Jungstörche im Nest, die bereits recht groß sind (Bild ganz oben).
Storchenpaten gesucht – bitte melden
Die Beringung ist ein guter Anlass, den Jungstörchen einen Namen zu geben.
Es können Einzelpersonen, Schulklassen, Kindergärten oder Vereine Paten werden. Die Storchen-Paten geben den Jungstörchen einen Namen. Weitere Informationen beim BUND-Vorsitzenden, Bruno Sing unter Tel. 0173/6454673 oder per Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.
Storchenberingung – Zuschauer willkommen
Dienstag 6. Juni, 18.00 Uhr: Zollenreuter Straße / Ecke Kornhausstraße
Dienstag 6. Juni, 18.30 Uhr: Grundstück Oberhofer/Hotel „Engel“ Hauptstraße
Das Zeitfenster für die Storchenberingung ist recht kurz. Sie sollte erst vorgenommen werden, wenn die Jungstörche etwa fünf Wochen alt und dann genügend robust sind, um die Beringungsprozedur zu ertragen. Andererseits sollten sie nicht älter als sechs Wochen sein, denn dann verlieren sie das angeborene Verhalten, dass sie sich bei Gefahr totstellen. Ein Fluchtversuch könnte fatale Folgen haben. Hoffentlich überleben die Jungstörche die nächsten Tage bis zur Beringung.
Text: Bruno Sing (BUND Aulendorf)