Aulendorf / Bad Saulgau - War es Tage zuvor noch nasskalt und sehr windig, hätte es beim ersten Konzert des Marinechores Aulendorf am 27. Mai unter freiem Himmel, im Kurpark der Sonnenhoftherme, nicht schöner sein können. Gerade Freiluftveranstaltungen bergen immer eine gewisse Brisanz. Ein aufziehendes Unwetter hat schon manchen Auftritt verblasen und zur Schlotterpartie werden lassen.
Aber dieses Mal stimmte alles, abgesehen davon, dass einige Sänger schon in Pfingsturlaub oder durch die entscheidenden Spiele in der deutschen Fußballmeisterschaft „verhindert“ waren. Für solche Fälle haben unser Dirigent Günther Schoch und unser „Tonmeister“ Udo Meier-Böhme immer einen „Plan B“ parat. Es werden dann einige Stücke nicht, wie gewohnt, vierstimmig, sondern eben dann nur noch zwei- oder dreistimmig gesungen.
Die meisten Auftritte verlaufen in der Regel nach diesem Muster ab. Der Marinechor kommt und begrüßt die Gäste. Es folgt dann meistens ein eineinhalb- bis zweistündiges Programm. Ab und zu reisen wir mit unserem Bus oder mit der Bahn. Das hat den Vorteil, dass die Sänger am Ende des Konzertes noch gerne „etwas“ zu sich nehmen können. Im Marinejargon heißt das „Backen und Banken“. Dabei entstehen oft interessante und auch inspirierende Gespräche und Unterhaltungen mit dem Publikum. So fragte mich ein Kurgast beim Verteilen unserer Flyer, ob wir auch Autogrammkarten oder Postkarten vom Chor hätten? Antwort darauf: „Wir arbeiten daran.“ Daneben wollte ein Gast aus Norddeutschland wissen, woher der Marinechor hier im tiefsten Oberschwaben komme? Nach dem Verweis auf unsererHomepage www.marinekameradschaft-aulendorf.de mit vielen Berichten versprach er, zu Hause alles genau nachzulesen.
Kurz vor Konzertbeginn um 15.00 Uhr war das ganze Auditorium unter dem großen Pavillon nahezu komplett besetzt. Ob es nun Gäste aus der angrenzenden Rehaklinik oder auch aus der Klinik „Am schönen Moos“ oder vielleicht Besucher der Sonnenhoftherme waren, alle hatten es sich im angrenzenden Kurpark gemütlich gemacht. Die Begrüßung der Gäste und die Vorstellung der singenden Matrosen übernahm der Geschäftsführer der Sonnenhoftherme Kurt Rimmele. Das Programm moderierten wie immer Günther und Udo in ihrer bekannt lockeren Art. „Eine leichte Brise und ein blauer Himmel zusammen mit beschwingter Unterhaltung sei die beste Medizin“ meinten abschließend einige Kurgäste, und eine ältere Dame äußerte resümierend auf gut schwäbisch: „Des war heit an richtig scheena Dag.“
Text und Fotos: Konrad Schmid