Aulendorf - Ein besonderes Ensemble Konzert in der evangelischen Thomas Kirche Aulendorf.

Das erste Konzert nach der Pandemie ließ das begeisterte Publikum regelrecht strahlen.

Die ungewöhnliche Besetzung mit Oboe, Blockflöte, Violine/Viola und Tasteninstrument brachte ganz wunderbare Facetten des reichhaltigen Programms hervor.

Beginnend mit dem selten zu hörenden barocken Komponisten Johann Friedrich Fasch entwickelte sich durch die kultiviert interpretierte „Sonate in B“ für Altblockflöte, Oboe, Violine und Cembalo eine noble Atmosphäre wie in einem der Barock Schlösser oder Klöster. Wunderbar ausgespielte barocke Verzierungen und geschmackvolle Tonbildung zeugten von der hohen Klangkultur der Interpret*innen.

Auch Georg Philipp Telemanns Tafelmusik ließ eine kenntnisreiche und gefühlsbetonte Interpretation der vier Musiker*innen erklingen. Ute Giese, Blockflöte, Dietlind Zigelli, Oboe, Hans Georg Hinderberger und Katja Bauer am elektronischen Cembalo versetzten virtuos und mit differenzierter Artikulation in längst zurück liegende Zeiten, deren Musik, so herrlich lebendig geworden, erfreute.

Der sich aus der Barockzeit entwickelnde Galante Stil war vertreten durch Giuseppe Cambini, dessen „Konzertantes Trio“ Op 45, Nr.3 fein ziseliert, brillant dargestellt wurde als schmeichelnder Genuss für das Publikum. Wirklich erstaunlich, wie glänzend Altblockflöte, Oboe und Violine harmonieren.

Schwingend und herrlich frei interpretiert wurden drei Stücke von Alan Rosenheck, der die Blockflöte liebte und witzige, sehr spezielle Werke für diese Instrumentenfamilie schrieb. Als spezielles Trio trugen Hans Georg Hinderberger, Viola, Ute Giese, Altblockflöte in einer besonders langen, modernen Form und Dietlind Zigelli, Bassblockflöte Rosenhecks „Special people“ mit viel Witz und Lockerheit vor und leiteten die drei Tonschöpfungen  urch kleine, charakterisierende Texte vergnüglich ein.

Swingend, leicht jazzig, mal einen Tango erahnen lassend waren die ausgesuchten Charaktere ganz beweglich und amüsant. Drei kontemplative, durch die Musiker*innen souverän vorgetragene Texte, bereicherten das Programm dieser Matinée.

Nach kräftigem Applaus gab es als Zugabe einen Satz aus einer Serenade von
Mozart.

Gerne hätte man noch mehr von diesem besonderen Ensemble gehört.

 

Text S. Weseler

 

28Matinee Giese 02q 1

 

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halloRV

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