Aulendorf – Ihr letzter Auftritt im der Aulendorfer PubBar IrReal liegt einige Jahre zurück. Im Juli 2015 hatten sie zuletzt einen ihrer legendären Auftritte dort.
Sechs oder sieben Mal haben sie hier schon gespielt, sie wissen es selbst nicht merhr ganz genau. Lange ist es auch her, dass ihre erfolgreichen Songs auf die CD`s „Songs for Friends (2008) und „Alles Kopfsache“ (2011) gepresst wurden. Die Band Manarun, das sind Lui Baur, Gesang, Elias Groß, Gesang und Gitarre, Erik Kemnitz, Gesang und Percussion, Jeremias Müller Bass, Timo Braun Schlagzeug, Eva Amann Keyboards und Backingvocals, Magda Braun Saxophon und Backingvocals, sowie Annika Zigelli, Trompete und Backingvocals.
Statt wie zu Zeiten der Entstehung der Band in Ebersbach und Zollenreute, wohnen sie inzwischen in Hamburg und Wien, Stuttgart, Regensburg oder Ravensburg. Da sei es schwierig, sich zu koordinieren. Mehr als ein oder zwei Auftritte im Jahr und eine gemeinsame Woche zum Proben sei so nicht mehr möglich. Das Positive dabei ist, sagt Magda, wir sind immer noch da“.
Sie spielen eine frische Mischung aus Reggae, Ska und Hip Hop in wahlweise englischer, deutscher oder spanischer Sprache, die graue Wintertage vergessen lässt. Annika und Eva fehlen aus der Urformation. Ein neuer Mann an der Trompete Markus De und Erik am Keyboard, so ist der Sound perfekt wie eh und je. Zudem haben sie die beiden Rapper Checo und Simple Simon der Hip Hop Band Extra Large eingeladen, die als Vorband das Publikum anheizt. Ihnen gelingt es scheinbar mühelos aus dem Publikum gesammelte Begriffe wie „Tiefseetaucher“ und „Ascorbinsäure“, sowie die beiden Bandnamen „Manarun“ und „Extra Large“ in einem Freestyle aneinander zu reimen.
Songs wie „Soul Revolution“ oder „Mana“ lassen dann die Beine des meist weiblichen Publikums in den ersten Reihen an der Bühne schwingen. Doch neben aller Tanzmaschine und Chillout hat die Band auch eine Aussage, so in ihrem Song „Set free“. Sag nein zu der ganzen Manipulation, Depression, Aggression und Selektion, sag ja zu einer besseren Situation. Kommunikation und Integration singen sie dort. Einen neuen Song haben sie mitgebracht.
Er heißt „Tres amigos“. Auch ein neues Video haben sie in der Coronapause eingespielt. Besonders beliebt und mehrfach von einer Zuhörerin gewünscht ist „Reggae lover“. Viele kennen das Programm. Nur wenige, ergibt eine Abfrage von Erik, sind das erste Mal hier. So hüpft bei „Auf und ab“ der ganze Saal und mehrfach wird eine Zugabe verlangt. Bei so einem begeisterten Publikum hat auch die Band sichtlich Freude und beendet ihren Auftritt erst deutlich nach Mitternacht.
Zuletzt hatten sie auch noch die beiden Rapper zu einem gemeinsamen Feature auf die Bühne geholt. Wer den Auftritt verpasst hat, hat heute Samstagabend noch Gelegenheit, Manarun in der Zehntscheuer in Ravensburg zu sehen.
Text und Bilder: Gerhard Maucher