Aulendorf – Der Vorsitzende der Stadtkapelle Aulendorf Matthias Dorner konnte bei seiner Begrüßung zum Neujahrskonzert wie immer in eine voll besetzte Stadthalle blicken, darunter einige Ehrengäste wie Pfarrer Anthony und Pater Jonas, der Bürgermeister Matthias Burth mit Gattin, die Ehrenvorsitzenden Josef Mütz, Klaus Wachter, Horst Dölle, Markus Frankenhauser und das mit 91 Jahren älteste aktive Mitglied an der Klarinette Josef Jülk.

Das traditionelle Neujahrskonzert der Stadtkapelle Aulendorf e.V. unter musikalischer Leitung von Martin Rebmann ist dieses Jahr nicht nur der Höhepunkt des Jahres, bei dem hochklassige konzertante Blasmusik zur Aufführung kommt., es ist auch das 100-jährige Konzertjubiläum seit 1923 in der „alt ehrwürdigen Stadthalle“, so Dorner, seit 1948.

Mit der Appalachian Overtüre von James Barnes eröffnete das Konzert. Das kraftvolle Stück führt das Publikum in das Gebirge von Nordamerika und mit zarten Klarinettenklängen durch die Prärie davor. Danach erzählt die Stadtkapelle musikalisch mit einem Stück des belgischen Komponisten Bert Appermont die biblische Geschichte der Arche Noah, die Noah baute, um seine Familie und die Tierpaare vor der Sintflut zu retten. Ein Stück, das das Orchester von der ersten bis zur letzten Probe sehr gefordert habe, wie Lydia Saile in ihrer Ankündigung erzählte. Nach ruhiger See, zieht ein bedrohlicher Sturm auf und entsprechend klingt das dargebotene Stück.

Die Partitur für Blasorchester „Lacrimosa – Denkmal für die Kinder des Krieges“ von Thomas Doss hat seinen Ursprung im jugoslawischen Krieg und steht heute stellvertretend für die andauernden 25 Kriege weltweit, nicht zuletzt den jüngsten Krieg in der Ukraine. Die Musik endet mit einem musikalischen Seufzer und hat den Blick auf die verschleppten, frierenden, hungernden, verlassenen und angstvollen Kinder. Nach „Klang der Alpen“ von Kurt Gäble mit seinen charakteristischen Kuhglocken und Alphornklängen auf den Spuren von Dirigent „Luis Trenker“ Rebmann folgt eine Pause in der Stadthalle, die den Charakter einer urigen Berghütte ausstrahle, so Hermann Stehle, der stellvertretende Dirigent.

Das Grußwort des Bürgermeisters hat die Länge einer Neujahrsansprache und erinnert bei all den aufeinander folgenden Krisen an die Sicherheit und Halt gebende Tradition des Neujahrskonzertes. Eine mutige und zukunftsweisende Entscheidung der Begründer dieser Tradition vor exakt 100 Jahren. Er lobte die Qualität und Spielkunst und nannte die Stadtkapelle einen „tollen Botschafter für unsere Stadt“.

Die Stadthalle sieht er für die nächsten 100 Jahre von Neujahrskonzerten gerüstet, womit er Heiterkeit im Saale erntete. Zuvor hatte sich Dorner beim Bürgermeister und den Gemeinderäten dafür bedankt, erstmals einen eigenen Proberaum in ihrer Geschichte im Neubau der Grundschule zu erhalten.

Mit der Musik des Musicals „Elisabeth“ von Sylvester Levay nach dem Arrangement von Johan de Meij starteten die Musiker in die zweite Hälfte des Konzerts. Die vertonte Lebensgeschichte der österreichischen Kaiserin Elisabeth mit einer wunderschönen Arie ist ein Mutmacher für alle Frauen. „An American in Paris“ von George Gershwin erzählt von der Reise eines Amerikaners, der sich während seines Aufenthalts in Paris mit Heimweh nach New York quält.

Es ist ein Solo, das von Stefan Eppler mit seiner Klarinette intoniert wird. Anhaltender Beifall und Bravorufe folgen seinem Vortrag. Zum Finale dürfen Solisten aller Register ein sinfonisches Porträt „The Beatles“ mit ihren Klassikern wie Hey Jude, Yesterday oder Let it be zur Aufführung bringen. Der Beifall zum Schluss mag nicht enden und so folgen zwei Zugaben ein typischer Marsch, wie man es von Stadtkapellen kennt und als zweite Zugabe „Wellerman“, der im Jahr 2021 so erfolgreiche Sea Shanty, bei dem die Stadtkapelle noch ein weiteres Mal ihrer Vielseitigkeit zeigte mit nicht nur spielerischem sondern auch gesanglichem Können.

 

Text und Bilder: Gerhard Maucher

 

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Stefan Eppler

 

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Matthias Dorner

 

 

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