Aulendorf – Mit Verspätung im dritten Anlauf seit 2020 konnte die Freiwillige Feuerwehr Aulendorf ihr 140-jähriges Bestehen feiern. Bereits am Samstag, 17. September, stand eine Orientierungsfahrt auf dem Programm.
47 Feuerwehren und Abteilungen aus dem Landkreis Ravensburg hatten auf einer vorgegebenen Route an 12 Stationen an den schönsten Ecken von Aulendorf verschiedene Aufgaben zu erfüllen. Dabei standen in erster Linie Kameradschaft, Spiel und Spaß im Vordergrund, so der Kommandant Martin Seifert. Mit einem „Tag der offenen Tür“ am Sonntagmittag zeigte die Feuerwehr ihren Aulendorfern, was sie zu bieten hatte. Für die Kinder gab es Spielgeräte und Rutschen. Die Jugendfeuerwehr lud zum Zielspritzen ein. Die Fahrzeugflotte der Feuerwehr stand aufgereiht zur Besichtigung frei. Zwei Fahrzeuge davon kamen später noch zum Einsatz. Drinnen im voll besetzten Festzelt gab es Mittagessen, Imbiss und Getränke, sowie Kaffee und ein reichhaltiges Kuchenbuffet. Dazu spielte die „Old Mountain Village Band“. Wie die Übersetzung des Bandnamens verrät, verbergen sich dahinter die Dorfmusikanten aus Berg.
Höhepunkt der Unterhaltung am Nachmittag war eine große Schauübung. Nur dieses Mal sorgte die Feuerwehr selbst für den Brand, ehe der Alarm ausgelöst wurde. Binnen ein, zwei Minuten war das Löschgruppenfahrzeug 144 zur Stelle. Das Fahrzeug rückt bei Bränden meistens als erstes Fahrzeug aus und hat 2.400 L Wasser und 200 L Schaummittel an Bord. Zur Ausstattung gehören unter anderem Atemschutzgeräte,
Einbau-Pumpe mit einer Leistung von 2000 L/Min, Schaummischgerät, Löscharmaturen, Schläuche, tragbare Leitern, Sprungretter, Stromgenerator, Wasserwerfer, Lichtmast, Beleuchtungsmittel, Wassersauger etc. bei 9 Personen Besatzung. Nach einer Einweisung durch den Kommandanten wurden routiniert die Schläuche ausgerollt und bald schon hieß es Wasser marsch für 2 Feuerwehrleute mit Atemschutz am Brandherd.
Es zeigte sich auch im Freien, schlimmer als das Feuer ist der Rauch. Nicht zu Unrecht wurde der Sicherheitsabstand für die zahlreichen Schaulustigen groß gewählt. Zuletzt durfte auch Fahrzeug 133, Drehleiter mit Korb zum Einsatz kommen. Bis alle Schläuche eine Verbindung bis zur Spitze der Leiter aufgebaut hatten, dauerte es eine Weile länger als zuvor. Aber der Wettergott hatte es gut gemeint und der Sprühregen von oben, wie auch die gesamte Übung, ging nicht in einem Regenguss dieses Wochenendes unter.
Text und Bilder: Gerhard Maucher