Bad Wurzach - "Klassik und Kaffee" hat am Sonntag mit einem Konzert des "Orchestre Saint Colomban" aus der französischen Partnerstadt Luxeuil Le Bain ein weiteres Mal für einen kulturellen Höhepunkt in Bad Wurzach gesorgt. Das Orchester, das in Frankreich weit über die Grenzen der Partnerstadt hinaus bekannt ist, verstand es, mit bekannter Barockmusik das Publikum zu begeistern.

Gemeinsam mit dem Partnerschaftsverein und seinen Premium Partnern, Gesundheitskatalog Dr. Ehrlich, der Bad Wurzacher Bank, der Kreissparkasse Bad Wurzach, den Firmen Lissmac, Oberland MV, der Lise Service GmbH und der Stadt Bad Wurzach, war es Wolfgang Weiss, dem Organisator der vom Bad Wurzacher Kulturkreis veranstalteten Konzertreihe "Klassik und Kaffee" gelungen, das "Orchestre Saint Colomban" aus der französischen Partnerstadt Luxeuil Le Bain zu einem Kammerkonzert nach Bad Wurzach zu holen.

Wolfgang Weiss betonte in seiner Begrüßungsrede die Wichtigkeit von Sponsoren, aber auch das auf dem kleinen Dienstwege problemlos funktionierende Europa. Damit dankte er dem Partnerschaftsverein, insbesondere Beate Ebel und Jochen Martiny, die ihm bei der Vorbereitung des Konzertes sehr hilfreich zur Seite gestanden hatten. Sein besonderer Dank galt auch den Gastgebern, denn alle 20 Musiker waren während ihres Aufenthaltes privat untergebracht.

Bereits das einleitende Stück zeigte wie perfekt die Instrumentalisten ihr Handwerk beherrschen: In einer Art Flashmob betraten sie im Wortsinne spielerisch nacheinander die Bühne, um beim Finale des Stückes als großes Orchester gemeinsam das Publikum zu begrüßen.

Das "Orchestre Saint Colomban", das vor rund 24 Jahren in Luxeuil-les-Bains gegründet wurde und das von der Stadt, dem County Council von Haute-Saône und der Abteilung "School of Music" sowie vielen Förderern getragen und unterstützt wird, wusste bei seinem Auftritt im Kursaal mit seiner überregional und auch über die Grenzen Frankreichs hinaus anerkannten Qualität, vollkommen zu überzeugen. Leiter des Orchesters ist Claude Jourdan.

Das Orchester hat ebenso wie viele Musikgruppen auch diesseits des Rheines, damit zu kämpfen, dass junge begabte Musikerinnen und Musiker berufsbedingt dem Orchester verloren gehen. Insofern war der Termin des Konzertes in Bad Wurzach ein Glücksgriff, weil derzeit in Frankreich noch Semesterferien sind, und so konnte Claude Jourdan einige ehemalige junge Mitspieler für die Konzertreise gewinnen. Nur vier oder fünf der Gründungsmitglieder seien noch dabei, erklärte Ronald Haury, ein gebürtiger Elsässer, der in ausgezeichnetem Deutsch als Sprecher fungierte.

Das Repertoire, das Jourdan mit dem Orchester für das Barockkonzert einstudiert hatte, umfasste Instrumentalstücke und Werke von G.F. Haendel, J. Pachelbel, J.S. Bach, A. Vivialdi, G.P. Telemann. Als Solisten durften sich Elise Nicolas und Amelion Laive (Oboe), Jean-Pierre Genay (Querflöte), Elise Veschalde (Bratsche) und die beiden Geigerinnen Elena Labanova und Olga Hunziger-Popova auszeichnen und die besonderen Glückwünsche vom Orchesterleiter in Empfang nehmen.

Mit einem besonderen „Guatsle“ wartete Loréne Perrotin auf. Ansonsten als Cellistin im Orchester tätig, zeigte sie mit einem astreinen Sopran in der Arie „Lascio chio pianga“ aus der Händel-Oper Rinaldo, wie vielseitig ihre musikalischen Fähigkeiten sind.

Der begeisterte, minutenlange Applaus der rund 100 Zuschauer zeigte, dass das Orchestre Saint Colomban auch bei seinem vierten Auftritt in Bad Wurzach weitere Anhänger gewonnen hat.

Zu der Konzertreihe "Klassik und Kaffee" gehört natürlich nach dem Konzert die Gelegenheit, bei Kaffee und Kuchen, über Sprach- und Landesgrenzen hinweg, sozusagen von Mensch zu Mensch, sich über die Musik zu unterhalten und die Partnerschaft zu Luxeuil-les-Bains zu pflegen. Das Konzert konnten die Besucher bequem im vorderen Teil des Saales bei Konzertbestuhlung genießen, anschließend wartete im rückwärtigen Teil des Saales dann eine Kaffee-und Kuchentafel auf die Gäste.

Text und Bilder von Uli Gresser

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