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tuerkisches kulturzentrum wurzach 200Bad Wurzach - Die türkischen Vereine Bad Wurzachs wünschen sich als Zeichen der Solidarität, Zuversicht und Hoffnung einen einmaligen Gebetsruf zu Beginn des Ramadan oder an einem anderen Freitag. Nach der Rechtsprechung gilt für einen muslimischen Gebetsruf über Lautsprecher derselbe Maßstab wie für das liturgische Glockengeläut christlicher Kirchen. Der muslimische Gebetsruf ist durch die Religionsfreiheit nach Artikel 4 des Grundgesetzes geschützt, da er traditionell zum Islam gehört und nach seinem Inhalt ein Glaubensbekenntnis ist.

Zudem soll es ja nur eine symbolische Geste sein, die uns jedoch sehr wichtig ist, denn auch wir denn auch wir können Ramadan nicht wie üblich feiern. Nach dem Telefonat eines Einzelnen mit unserer Bürgermeisterin entstand wohl das Missverständnis, dass wir zukünftig täglich zweimal einen Gebetsruf wünschen. Dem ist nicht so. Deshalb sollte dieses Missverständnis geklärt werden. Außerdem wollten wir klar machen, dass uns dieses einmalige religiöse Symbol sehr wichtig ist. So entstand ein gemeinsamer offener Brief an die Bürgermeisterin. Viele Gläubige, egal ob Christen oder Muslime, werden das verstehen.

Leider nicht die Bürgermeisterin, die nicht konkret auf den gemeinsamen Brief der drei türkischen Vereine  antwortete. Durch das Antwortschreiben sind jetzt mehr Fragen aufgeworfen worden: Ist es wirklich nicht möglich einen einmaligen Gebetsruf zuzulassen? Mit wem hat die Bürgermeisterin wohl im Rathaus gesprochen? War es Thema einer Stadtratssitzung? Wenn ja, was wurde diskutiert und wie waren die Ergebnisse? Was kam bei den Nachfragen in anderen Städten genau heraus? Wie sah die Prüfung aus, nach welchen Kriterien wurde geprüft, um welche Städte handelte es sich? Gab es eine Begehung in Bad Wurzach? Wurde ein Lärmtest durchgeführt? Welche inhaltlichen Aussagen könnten in unserem Gebet wohl nicht richtig sein? Was hat die Situation der Verwaltung mit einem Gebetsruf zu tun? Was spricht tatsächlich gegen einen einmaligen Gebetsruf? Gibt es Ängste oder Unverständnis in der Verwaltung? Können wir irgendetwas Konkretes klären oder erklären? Sollen wir eine Übersetzung des Gebets einreichen?

Da wir in der Kommunikation mit der Bürgermeisterin nicht weiterkommen, werden wir uns weitere und andere Schritte überlegen müssen. Es ist einfach schade, dass in einer so schlimmen Zeit nicht einfach mal Ausnahmen gemacht werden können und der bürokratische Dienstweg beibehalten werden muss.

 

Im Auftrag der drei türkischen Vereine Bad Wurzachs

Fuat Karaismailoglu
(Vorsitzender des Türkischen Kultur- und Bildungsvereins Bad Wurzach e.V.)

halloRV

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