Landkreis Ravensburg – In der Oberschwabenhalle in Ravensburg ist in den vergangenen Wochen das Kreisimpfzentrum für den Landkreis entstanden. Mit einer einwöchigen Verschiebung geht es am 22. Januar 2021 an den Start. Da aber der Impfstoff fehlt, werden zu Beginn nur 24 Impfwillige pro Tag geimpft werden können. Währenddessen wird bundesweit für die Impfung geworben.

 

Über eine zentrale Telefonnummer 116 117 kann man einen Termin vereinbaren, gleichzeitig für die Erst- und Zweitimpfung. Es ist ein kostenfreies Angebot zunächst für ältere Menschen ab 80 Jahren, die am schwersten an Covid-19 erkranken. Um geschützt zu sein, ist zu beachten, dass nach der Erstimpfung eine weitere Impfung im Abstand von 3 bis 4 Wochen, je nach Impfstoff zwingend notwendig ist, um den Immunschutz zu vervollständigen. Ein guter Immunschutz beginnt sieben Tage nach der zweiten Impfung. Nach derzeitigem Erkenntnisstand sind etwa 95 von 100 geimpften Personen vor einer Erkrankung geschützt, so das Robert-Koch-Institut.

Nach etwas schleppendem Impfstart seit Weihnachten und bis zu 60 000 – 70 000 Impfungen bundesweit pro Tag, sind inzwischen 1,14 Millionen Menschen in Deutschland geimpft worden. Im Vergleich dazu Großbritannien, etwa 2,4 Millionen bis zum 13. Januar, darunter auch die Queen, und mit 2 Mio. pro Woche sollen bis Mitte Februar alle Menschen ab 70, sowie alle Bewohner von Alten- und Pflegeheimen geimpft sein.

Nach Lieferengpässen für Europa beim amerikanischen Impfstoffhersteller Pfizer wird es aber schwierig im Februar die vorgesehenen Impfdosen zu verimpfen. Biontech wird seine Produktion in Marburg erst bis Ende Februar ausbauen und mehr Impfstoff bereitstellen können.

 

Einen langsamen Impfstart in der Oberschwabenhalle kündigt auch Landrat Sievers an. Nur 24 Personen pro Tag können anfangs geimpft werden. An drei Impfstraßen könnten täglich bis zu 750 Personen geimpft werden. Bei einem Inzidenzwert von über 200 im Landkreis ist ein solch zögerlicher Impfstart alles andere als förderlich, um das Ansteckungsrisiko des Virus zu bekämpfen.

Bundesweit ist Baden-Württemberg das Bundesland mit der geringsten Impfquote pro 1000 Einwohner. Bis zum 18.01. wurden lediglich 1 Prozent der Bevölkerung geimpft. An der Spitze im Ländervergleich stehen Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein mit 2,3 Prozent.

Der zuständige Gesundheitsminister in Baden-Württemberg Manne Lucha sieht sich starker Kritik ausgesetzt. Er sieht das Problem beim Bund und will nun sechs Millionen Briefe an Baden-Württemberger verschicken, um zu erklären, wie es weiter geht.

 

Text: Gerhard Maucher

 

 

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