Region - Bei der Bewältigung der Coronakrise wird verständlicherweise sehr viel Energie in die finanziellen Soforthilfen und die Aufrechterhaltung der wirtschaftlichen Stärke von Baden-Württemberg gesteckt. Ein ebenso wichtiges Anliegen muss aber auch der Schutz und die gesellschaftliche Inklusion von vulnerablen Gruppen in dieser fordernden Zeit sein.

„Gerade die Menschen in Pflegeheimen, in Senioren- und Behinderteneinrichtungen sind besonders von den Einschränkungen und Kontaktverboten betroffen und leiden unter dieser sozialen Isolation. Ein Ziel muss sein, dass alle weiteren Maßnahmen den Gesundheitsschutz und die Selbstbestimmung verstärkt in Einklang bringen“, so Petra Krebs. „Der gesundheitliche Schutz muss natürlich weiterhin das oberste Gebot sein, das darf im Umkehrschluss aber nicht bedeuten, vulnerable Gruppen grundsätzlich zu separieren und vom gesellschaftlichen Leben auszuschließen.“

Infektionsschutzbedingte Freiheitsbeschränkungen dürfen sich hier nicht pauschal am Merkmal des Alters oder einer Behinderung orientieren, sondern sollten so spezifisch wie möglich auf die Risikosituation und die betroffenen Menschen ausgerichtet sein und auch regionale Situationen berücksichtigen. So ist derzeit im Gespräch für die jeweiligen Einrichtungen unter Hinzuziehung von externem Sachverstand, wie z.B. Fachärzte für Krankenhaushygiene, spezifische Konzepte zu entwickeln und je nach Infektionsverlauf weiterzuentwickeln und anzupassen.

 

Bei den Exit- Plänen sind für Risikogruppen des Weiteren Schutzräume einzurichten, die soziale Teilhabe und Selbstbestimmung ermöglichen. So könnten im Bereich der Versorgung mit Gütern der Daseinsvorsorge und bestimmten Dienstleistungen, Sondereinkaufzeiten vorgesehen werden, die mit besonderen Schutzvorkehrungen einhergehen.

„Gleichzeitig müssen wir auch unbedingt die pflegenden Angehörigen unterstützen. Viele Angehörige stoßen in diesen Zeiten bei der häuslichen Pflege an ihre Grenzen. Angst das Virus unbemerkt weiterzugeben, der Wegfall der Tagespflege oder fehlende Schutzausrüstung verschärfen die ohnehin schon oft fordernde Lage von pflegenden Angehörigen. Daher muss jetzt alles darangesetzt werden, dass die Landkreise und Gesundheitsämter den pflegenden Angehörigen Schutzmaterialien zur Verfügung stellen können. Des Weiteren ist es wichtig die Grundlage dafür zu schaffen, dass die Kommunen eine Pflegenotbetreuung, zum Beispiel durch die Öffnung der Tages- und Nachtpflegeeinrichtungen, aufbauen können.“, so Petra Krebs

Der Landtagsabgeordneten Petra Krebs ist wichtig, dass der Gesundheitsschutz von Risikogruppen, sowie der Beschäftigten im Gesundheitswesen und anderen systemrelevanten Bereichen nicht hinter wirtschaftlichen Erwägungen zurückgestellt wird. Solange für diese Gruppen die notwendige Schutzbekleidung und weitere Schutzmaterialien sowie ausreichende, regelmäßige Testung aus Mangel nicht möglich sind, kann es keine flächendeckende Lockerung geben.

 

 

Pressemitteilung der Landtagsabgeordneten Petra Krebs (Grüne)

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