Bad Wurzach - Im Rahmen des Herbstkonzertes des Musikverein Unterschwarzach wurden zahlreiche Musiker für ihre Verdienste um den Verein durch den stellvertretenden Kreisverbandsvorsitzenden Klaus Wachter ausgezeichnet.

Endlich konnten auch die Unterschwarzacher Musikanten wieder unbeschwert für ein Live-Konzert proben. Dass sich diese Arbeit von Dirigent Manfred Bachmor und seinen Musikern auf jeden Fall gelohnt hat, bewiesen sie mit einem tollen Konzert in der festlich dekorierten Turn- und Festhalle in Unterschwarzach.

Mit „Sa Musica“ von Jacob de Haan eröffneten die Unterschwarzacher Musikanten ihr Herbstkonzert. Wie Bernd Schuler, der gemeinsam mit Diana Heine gekonnt und informativ durch das Programm führte, dem Publikum versicherte, werde der Ballermann in der Komposition des Niederländers über die Ferieninsel Mallorca keine Rolle spielen. Vielmehr wurde in dem Konzertstück ein musikalischer Blick auf die von vielen Epochen geprägten Traditionen der Insel geworfen.

„Was macht eine gute Melodie aus?“ das fragte sich Diana Heine bei der Vorbereitung ihrer Ansagetexte und hatte bei den Proben der Solistin an der Trompete, Silvia Lieb, genau zugehört. Eine gute Melodie wie „Morricons Melody“ des berühmten Filmusikkomponisten Ennio Morricone lasse einen träumen, sie sei voller Leichtigkeit: „Denn ganz im Inneren, Irgendwo zwischen Bauch und Herz fängt dabei etwas an zu hüpfen.“ Diese Gefühle könnten mit Leidenschaft, aber auch mit Schmerz erfüllt sein. Getragen von Silvia Lieb so wunderbar gespielten Melodie brachte das Stück in den rund 200 Zuhörern etwas zum Schwingen, wie der begeisterte Applaus danach bewies.

Klaus Wachter hatte danach die Ehre zahlreiche langjährige Mitglieder für rund 700 Jahre Musikizieren aus zu zeichnen. Für 10 Jahre erhielten die Verbandsehrennadel in Bronze: Markus Firley, Elena Maucher, Manuel Schad, Heike Schuler Annika Steinhauser, Stefanie Steinhauser, Christian Strässle und Jens Zelzer. Die Ehrennadel in Silber erhielten Diana Heine, Manuela Heine Sonja Münsch, Daniela Ruf und Carola Schad.

Felix Maucher und Ulrike Würzer erhielten die Ehrung für 30 Jahre, während Armin Kühnbach und Winfried Schuler für 40 Jahre aktive Tätigkeit für die Musik und den Verein ausgezeichnet wurden.

Für 50 Jahre geehrt wurden: Reinhold Brodd als aktiver Bassist und Anton Kibler, der ausgesundheitlichen Gründen den Bass sozusagen „an den Nagel hängen musste.“ Die Beiden kamen in den Genuss einer Dose Leberwurst aus der Klostermetzgerei in Reute, eine Tradition, die Wachter vom legendären ehemaligen Kreisverbandsvorsitzenden Josef Mütz übernommen hat.

Des weiteren wurden für 50 Jahre geehrt: Albert Heine, Herbert Fleischer, Hubert Maucher, Dieter Münsch und Franz Münsch. Verena Herle wurde für ihre Mitarbeit im Vorstand des Vereines mit der Fördermedaille für 10 Jahre ausgezeichnet. Josef Merk und Anton Kibler erhielten von Vorstand Felix Maucher ihre Ernennungsurkunden zu Ehrenmitgliedern, Hubert Maucher diejenige zum Ehrenvorstand.

Weil Klaus Wachter gleich nach den Ehrungen zum nächsten Konzert weiter musste, bekam er noch ein Paar Saitenwürste als Wegzehrung mit auf den Weg.

Carl Wittrock ist ebenfalls ein niederländischer Komponist, mit dessen „Crossroads“ zu Deutsch „Kreuzung“ die Unterschwarzacher Musiker nach der Pause auf die Bühne zurückkehrten. Bernd Schuler verglich den Musikverein in seiner Einführung mit so einer Kreuzung, wo man aufeinander achtet und eine neue Richtung einschlage. „Die unterschiedlichen Register und Instrumente sind wie Verkehrsteilnehmer. Jeder Spielt seine eigenen Noten, egal ob Melodie oder Begleitung, aber niemals allzu lange.“ Immer wieder komme man an eine Kreuzung und biege in eine andere Richtung ab. „Nur durch solche Knotenpunkte kann der Klang eines Orchesters entstehen.“

„Imagasy“ ist ein neues Wort und ist eine Mischung aus „Imagination und Phantasy“, welche beide im Deutschen für Phantasie stehen. der junge deutsche Komponist Thiemo Kraas fand die Inspiration für diese für Oberstufenorchester geschriebene Komposition bei der Beobachtung eines Kindes, das sich, völlig versunken, malend in seine eigene Traumwelt versetzte. Mit dem Bibelzitat „Am Anfang war das Wort...“ soll das Stück verdeutlichen, dass der Ursprung jeder Kreativität in Vorstellungskraft und Illusion besteht. Wie bei einem gemalten Bild wurde die Komposition im musikalischen Sinne „farbenfroh“. Die Konturen flossen ineinander über und ergaben ein ganz wunderbares Kunstwerk.

Mit den Filmmelodien zu dem Western „Die glorreichen Sieben“ geschrieben von Elmer Bernstein, nahmen die Unterschwarzacher Musiker das Publikum mit auf eine Reise in die Zeit des Wilden Westens, wie ihn sich die damaligen (im Jahr 1960) Filmemacher der Traumfabrik Hollywood vorstellten.

Mit zwei Zugaben, dem berühmten Marsch „Bridge on the River Kwai“ und „My Way“, dem Mega Hit von Frank Sinatra, verabschiedeten sich der Musikverein Harmonie Unterschwarzach von einem restlos begeisterten Publikum.

 

Bericht und Bilder Ulrich Gresser

 

 

­