Haidgau - Es ist der verrückteste Solo-Segel –Wettbewerb der Welt, an dem der Protagonist Michael Guggenberger teilnimmt: Eine Solo-Weltumsegelung mit dem technischen Stand von 1968. Clara Schemmel und ihr Team dreht über den Österreicher den Dokumentarfilm „Race to Race“ .

Zur Person von Clara Schemmel: Die 28 jährige Kamerafrau und Filmemacherin ist in Haidgau aufgewachsen und hat in Bad Wurzach und Leutkirch weiterführende Schulen bis zum Abitur besucht. Danach studierte sie Mediendesign mit dem Schwerpunkt Film- und Kameratechnik an der FH Dornbirn in Vorarlberg. Nach ersten Erfahrungen an professionellen Filmsets zog es die junge Filmemacherin 2018 nach Wien. In der österreichischen Hauptstadt arbeitete sie als Kameraassistentin bei bekannten TV-Serien wie Tatort, und mehreren Kinofilmproduktionen. Nebenher realisierte sie eigene Projekte, darunter Musikvideos, Image- und Werbefilme.

Anfang des Jahres produzierte sie zusammen mit Schauspieler und Co-Regisseur Jakob Lott den Kurzfilm „Der Knecht“ für den Sebastian Blau Preis, ein schwäbisches Filmfestival bei dem Dialekt und Mundart zentraler Bestandteil der Filme sind. Die Preisverleihung dafür, findet am 23. Oktober in Rottenburg statt. Schemmel und Lott hoffen darauf, mit bei den Preisträgern zu sein.

Derzeit arbeitet sie an ihrem ersten Dokumentarfilm „Race to the Race“, den sie mit zwei Freunden, der Regisseurin Julia Eder und dem Tonmeister Martin Kadlez umsetzt.
Für die Dreharbeiten zu „Race to the Race“ reiste Clara Schemmel gemeinsam mit dem Team, mehrmals nach Les Sables D’Olonne in Frankreich, wo der österreichische Profisegler Michael Guggenberger sein Boot „Nuri“ für das Rennen vorbereitete. Dieser stach von dort aus gemeinsam mit den anderen Teilnehmern am 4.September nach langjähriger Vorbereitung zum „Golden Globe Race 2022“ in See. Das „Golden Globe Race“ ist die längste Nonstop - Solo-Segelregatta, der Welt im Retrostil, welche die 15 Teilnehmer und eine Teilnehmerin über 50.000 Kilometer, alleine und nur mit den technischen Möglichkeiten der 1960er Jahre also ohne moderne Navigation, nur mit Sextant und Sternenkarten ausgerüstet einmal um die einmal um den gesamten Globus führt.

„Wir haben Michael Guggenberger die letzten 4 Wochen vor dem Start am 4. September, intensiv begleitet und viel Filmmaterial und O-Töne gesammelt. Weil das Projekt bislang völlig selbstfinanziert ist – Förderungen sind in Österreich vor allem für junge Filmemacher nur sehr schwer zu bekommen – haben wir kurzerhand eine Crowdfunding-Kampagne gestartet, um einen Teil der bisherigen Ausgaben zu decken und weitere Reisen zu den Wegpunkten der Regatta zu ermöglichen. Denn das Projekt ist noch nicht beendet.“ Es sind vier „Pressestopps“ geplant, bei denen sich MedienvertreterInnen mit kleinen Booten den Teilnehmenden der Regatta nähern dürfen. Diese finden bei Lanzarote (Kanaren), Kapstadt (Südafrika), Hobart (Tasmanien) und Punta del Este (Uruguay) statt. Mit den Erlösen der Crowdfunding Kampagne möchte das Filmteam eine oder mehrere dieser Destinationen besuchen, um Michael Guggenberger auch während seiner Reise so nah wie möglich zu begleiten.

Seit über einem Jahr begleitet das Filmteam Michael Guggenberger bei seinem persönlichen „Rennen zum Rennen“. An die Anfänge der Projekts erinnert sich Clara Schemmel gerne zurück: „Julia hat mir voller Begeisterung von Michaels Vorhaben erzählt und das Potenzial für einen Dokumentarfilm sofort erkannt. Ich fragte nur: Brauchst du noch eine Kamerafrau? Und eine Woche später fuhren wir bereits nach Frankreich für den ersten Drehblock.“

Was braucht es, um sich über 200 Tage lang auf sich alleine gestellt den Herausforderungen der Ozeane unter teilweise extremen Umgebungsbedingungen zu stellen? Wie bereitet man sich mental auf ein solches Unterfangen vor, welche Ängste, Hoffnungen und Freuden begleiten Michael Guggenberger bei seinen Vorbereitungen auf und während des Rennens?
„Dieser Film will zeigen, dass es Sinn macht, sich seinen Träumen hinzugeben, auch wenn der Weg dort hin anspruchsvoll und teilweise von Rückschlägen gezeichnet ist,“ sagt die Bad Wurzacherin zu den Beweggründen für das Projekt.
„Das Golden Globe Race ist der Mount Everest unter den Seefahrern. Es ist einfach das wildeste, das man machen kann. “ – Michael Guggenberger –.
Das Filmteam und der Protagonist sind während der Dreharbeiten immer näher zusammengerückt. „Die Drehreisen ähnelten mehr einer Bandtour. Wir haben tagelang zusammen im Auto gesessen, uns Apartments geteilt, gemeinsam gekocht und uns auch bei privaten Anliegen gegenseitig unterstützt. Jetzt wo Michael losgefahren ist können wir es kaum erwarten seine Reise weiter zu verfolgen.“
Das Crowdfunding-Projekt kann unter folgender Adresse gefördert werden: https://www.startnext.com/race-to-the-race. Clara Schemmel und ihre Freunde würde sich sehr freuen, wenn sie viele Unterstützer aus ihrer alten Heimat dafür gewinnen könnten.

 

10Im Hafen

"Im Hafen" von Links nach rechts: Clara Schemmel, Michael Guggenberger, Martin Kadlez

 

10Gruppenbild 1

"Gruppenbild" von links nach rechts: Clara Schemmel, Julia Eder, Martin Kadlez, Michael Guggenberger

 

10Biskaya

 

10Auf See

 

 

Bericht: Uli Gresser

 

­