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Eigentlich sollte es nur ein beschaulicher Urlaub in einer abgelegen Waldhütte werden, aber für die Ehepartner Eric (Jonathan Groff) und Andrew (Ben Aldridge) sowie deren kleine Adoptivtochter Wen (Kristen Cui) endet der Ausflug bald in einem wahren Alptraum. Eine Gruppe geheimnissvoller Fremder, unter der Führung des hühnenhaften Leonard (Dave Bautista), verschafft sich Zugang zur Hütte und nimmt die Familie als Geiseln. Die Fremden verlangen von der Familie einen der ihren zu opfern, um den Weltuntergang abzuwenden.

M. Night Shyamalan gehört sicher zu den umstrittensten Regisseuren Hollywoods. Der aus Indien stammende Filmemacher feierte seinen großen Durchbruch mit dem Oscar nominierten Mystery-Thriller „The Sixth Sense“, der heute zurecht als Klassiker gilt. Danach sorgte Shyamalan immer wieder mit außergewöhnlichen Konzepten für Aufsehen, die aber nur selten die hohen Erwartungen erfüllten. Zu seinem Markenzeichen wurde der sogenannte „Twist“ am Ende seiner Filme, ein besonderes Überraschungsmoment, das die vorausgegangene Handlung nicht selten auf den Kopf stellt. Auch „Knock at the Cabin“ folgt dem mittlerweile vertrauten Rezept des Regisseurs. Wieder ist die Idee ungewöhnlich und verspricht viel Spannung und Konfliktpotential, wieder ist die Inzenierung eigenwillig und gemächlich und wieder erfüllt sein neuestes Werk nicht ganz die Erwartungen. Das liegt zum einen daran, dass sein Konzept an gewissen Logikfehlern leidet und zum anderen daran, dass sich Shyamalan vielleicht etwas zu sehr in Sozial- und Religionskritik verliert, was der Geschichte aber nur wenig hinzufügt. Dennoch, sein Publikum wird der Filmemacher auch diesmal wieder begeistern und das ist durchaus zahlreich vorhanden, immerhin hat es Shyamalan geschafft, sich 30 Jahre lang in der Branche zu halten. Und auch wenn „Knock at the Cabin“ mit einem vergleichsweise kleinen Budget aufwartet, der Film wurde schließlich zu großen Teilen an nur einer Location gedreht, ist Nervenkitzel wieder garantiert. Allerdings reicht Shyamalans aktuelles Werk nicht ganz an einige seiner besseren Vorgänger heran.

Erscheinungsdatum: 1. Juni 2023
Laufzeit: 100 Min. / FSK: 16

Autor: Alexander Koschny

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