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Als die Eltern der 8-jährigen Cady (Violet McGraw) bei einem Verkehrsunfall tödlich verunglücken, erhält ihre Tante Gemma (Allison Williams) das Sorgerecht. Gemma arbeitet als Entwicklerin bei einer großen Spielzeugfirma. Ihr Spezialgebiet ist künstliche Intelligenz, ihr aktuelles Projekt ist ein Android, den sie auf den Namen M3GAN tauft und der sich noch in der Testphase befindet. Da Gemma, die bislang ein Leben als eingefleischter Single und Workaholic führte, mit ihrer neuen Rolle als Mutter überfordert ist und nicht an die traumatisierte Cady heran kommt, beschließt sie, ihrer Nichte M3GAN vorzustellen. Cady fasst sofort Vertrauen zu dem intelligenten Roboter und beginnt in ihm eine Freundin zu sehen. Doch M3GAN entwickelt zunehmend ihren eigenen Willen. Um die kleine Cady zu schützen, geht der Android schon bald über Leichen.

Das Thema künstliche Intelligenz ist in aller Munde. Dabei beschäftigt sich Stanley Kubrick schon 1968 in „2001 - Odyssee im Weltraum“ mit der Frage was passiert, wenn eine KI ein eigenes Bewusstsein entwickelt und sich gegen ihre Erbauer stellt. M3GAN zielt in die gleiche Kerbe, natürlich weniger ambitioniert, sondern in Form des klassischen Horrorfilms, wobei sich Vergleiche mit der Mörderpuppe Chucky nahezu aufdrängen. Auf dessen Humor verzichtet M3GAN allerdings fast gänzlich, stattdessen mischt der Film Elemente des Slasher-Genres mit einer Prise Familien-Drama, was überraschend gut funktioniert. Durch die Bindung, die man als Zuschauer zu den Charakteren entwickelt, werden sowohl Spannung als auch Emotionen aufgebaut. Der neuseeländische Regisseur Gerard Johnstone setzt dabei in den entscheidenden Szenen auf Action und Tempo, nimmt sich aber zwischendurch immer wieder Zeit für ruhige Momente, in denen die Handlung voran getrieben wird. Visuell kreiert Johnstone einen sehr modernen Look, der durch die warme Farbgbung und M3GANs Kleidung aber auch ein bisschen retro wirkt. Überhaupt ist das Design des Androiden überaus gelungen. Das kindlich maskenhafte Gesicht mit den großen Augen wirkt ausgesprochen gruselig und verursacht ein stets unbehagliches Gefühl. Für Horrorfans eine klare Empfehlung.

 

Erscheinungsdatum: 24. März 2023
Laufzeit: 148 Min. / FSK: 16

Autor: Alexander Koschny

 

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