Ummendorf - Unter dem Titel „Der Planet“ präsentiert der Künstler Jürgen Elsner seine neuen, expressiv farbigen Arbeiten. Eine Hommage an die Schöpfung.
„Was mich interessiert, sind die Schönheiten der Erde“, erklärt der Inhaber der Werbeagentur elsner.elsner vor den großformatigen Bildern der mit Golfstrom, Arktis und Brasilien betitelten Trilogie im hellen Ausstellungsraum seiner Galerie. „Die Titel selbst sind nicht wichtig. Ich zeige in meinen Bildern eine Tür, die aufgeht. Man kann sich das vorstellen, wie der Blick von 50 Kilometern Höhe über der Erde. Weniger als ein Abbild sondern als Abstraktion.“ Die Vernichtung der Natur beschäftigt ihn, der mit großer Leidenschaft auch seinen Garten selbst gestaltet und pflegt. Angesprochen auf seinen Staudengarten vor dem architektonisch interessanten Haus am Ortseingang von Ummendorf, meint er lächelnd: „Vor dreißig Jahren habe ich das Gras vorm Haus abrasiert. Wenn ich nun sehe, wie sich manchmal acht Bienen auf einer Distel tummeln, plädiere ich auch hier für einen sorgsamen Umgang mit der Natur. Als Gestalter interessiert mich dabei zudem der visuelle Wert. Rund ums Haus ist der niederländische Gartengestalter Piet Oudolf ein Vorbild für mich, ich lasse mich aber auch von japanischen Gärten inspirieren.“
„Ätna“ betitelte Jürgen Elsner diese Farbexplosion.
Die Schönheit der Natur möchte der Künstler aber nicht nur auf dem 3500 Quadratmeter großen Grundstück an der Umlach zeigen, sondern auch mit seinen meist großformatigen abstrakten Bildern. „Ich beschäftige mich schon mein ganzes Leben mit Kunst“, bekräftigt der Achtundsiebzigjährige und zeigt Lederarbeiten aus den siebziger Jahren. Anlässlich des Irak-Krieges entstanden düstere Bilder mit Kreuz, ausschließlich in Schwarz-Weiß. „Danach arbeitete ich zwanzig Jahre mit Olivenöl“, erinnert er sich und zeigt auf zwei kreisrunde Acrylscheiben an der Wand, in denen goldgelb Olivenöl Licht reflektiert. 2017 erhielt Elsner bei der Ausstellung LichtKunstLicht anlässlich des 30jährigen Jubiläums des Kunstvereins für seine Sonnenscheibe aus Acryl/Olivenöl den Jurypreis vom Museum Biberach.
Die großformatigen neuen Bilder sind Schüttungen aus Wasserlack. Sie leuchten in wunderbar kräftigen Farben. Dabei arbeitet der Maler erst seit drei Jahren mit Farben. Und schöpft dabei aus dem Vollen. „Für eine Arbeit lasse ich mir ein Dutzend Farben mischen. Dann schütte ich und es entsteht aus der Situation heraus, was ich als Schöpfung bezeichne“, erklärt Elsner den Entstehungsprozess. „Mich hat immer das Schöne beschäftigt“, blickt der bei Breslau geborene und im Allgäu aufgewachsene Künstler zurück. Wenn ich, wie etwa heute Morgen, das Hallelujah von Händel höre, bin ich zutiefst ergriffen“. Dankbar ist Jürgen Elsner auch für sein familiäres Umfeld: „Ich habe das große Glück, eine ganz liebe Frau zu haben“, strahlt er vor einem drei Meter langen, tiefgründigen Bild mit dem Titel Ozean 1.
Info unter: www.juergen-elsner.de
Text & Fotos: Andrea Reck