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Memmingen - In Memmingen wirft ein großes Ereignis seine Schatten voraus, auch wenn es erst in vier Jahren stattfindet. Mit viel Vorfreude schaut man auf das Jahr 2025. 500 Jahre zuvor, anno 1525, zur Zeit der Bauernkriege, verfassten die leibeigenen Bauern in der Kramerzunft am Weinmarkt 12 Artikel, in denen sie erstmals Menschen- und Freiheitsrechte von der Obrigkeit einforderten. Vergeblich, wie man weiß, aber nicht ohne Wirkung.

 Das gilt auch noch nach 500 Jahren. Deshalb wartet man nicht in der Maustadt, sondern bereitet sich auf das große historische Ereignis vor. Und weil die Historie im Kontext mit der Reformation zu sehen ist, zeigt sich die Stadt froh, den Schulterschluss mit der Kirche gefunden zu haben. Zusammen mit dem evangelisch-lutherischen Dekanat Memmingen konnte im Grimmelhaus ein Projektbüro „Stadt der Freiheitsrechte“ eingerichtet werden. Betrieben wird es von Sabrina Demmeler (32), Bernadette Menzel (27) und dem evangelischen Pfarrer Claus Ortmann (57). Demmeler ist Projektmanagerin für Kultur und Veranstaltungen und arbeitete auch schon als Redakteurin. Menzel betätigt sich als Projektmanagerin Marketing und Öffentlichkeitsarbeit. Memmingen ist Heimatstadt beider Mitarbeiterinnen. Pfarrer Ortmann, der 20 Jahre auch im Schuldienst tätig war, trat im September die Projektstelle „Mir wollet frei sein“ an.
Das neu geschaffene Projektbüro ist ein Teil des Projektteams. Ihm gehören außerdem das städtische Kulturamt (Dr. Hans-Wolfgang Bayer), das Stadtarchiv (Christoph Engelhard), Stadtmarketing (Alexandra Hartge) und Touristinformation (Doreen Seeberger) an. Als nächste Schritte möchte das Team einen Internetauftritt vorbereiten. Außerdem gilt es die Verleihung des Freiheitspreises für den Journalisten Heribert Prantl im Mai 2022 sowie das große Freiheitsfest zu planen. In ihrer Gesamtheit dienen alle geplanten Maßnahmen dem Zweck, den Begriff „Stadt der Freiheitsrechte“ landesweit zu etablieren und mit Leben zu füllen.
Die Vorfreude auf Kommendes sei groß, heißt es in der einst oberschwäbischen freien Reichsstadt, und die Liste der Ideen sei lang.

 

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Das Gemälde am Kramerhaus erinnert an die aufständischen Bauern und ihre Forderungen.

 

Autor: Horst Hacker

 

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