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Burgrieden-Rot - Auch die zweite Ausstellung von Sophie-Charlotte Opitz verspricht, spannend zu werden. Ein überwiegend weiblicher künstlerischer Blick auf die Zukunft der globalisierten Welt und uns als Handelnde.

 

Noch sind die weiß gestrichenen Räume der Villa Rot weitgehend leer. Sophie-Charlotte Opitz, promoviert und künstlerische Leiterin des Hauses, beginnt gerade mit dem Aufbau ihrer zweiten Ausstellung: „Wir, die Zukunft! Handlungsmacht in einer globalisierten Welt.“ Was versteht die 35-Jährige unter Handlungsmacht? „Das Ausmaß unseres Handelns, also was für Konsequenzen und Auswirkungen und eben auch was für eine Macht es hat, individuell und kollektiv.“ Der Katalog ist bereits im Druck. „Ich bin eine krasse Buchfetischistin“, gesteht sie. „Ich komme von der Grafik und Buchgestaltung ist meine zweite Leidenschaft.“ Gerade schreibt sie noch die Wandtexte für die Exponate auf zwei Stockwerken.

Pressefoto 1 Museum Villa Rot Henry M. Linder

Außenansicht der idyllisch gelegenen Villa Rot. Foto: Henry M. Linder

Kunstpädagogik und Philosophie studierte die quirlige gebürtige Aachenerin, promoviert hat sie im Fach Visuelle Kultur über Kriegsfotografie und Erinnerungskultur. In einem Raum lehnen bereits zwei Fotos an der Wand. Sie zeigen eine von unten fotografierte Wolke und dieselbe Wolke von einem Satelliten aufgenommen. „KünstlerInnen eignen sich Techniken an, die eigentlich für militärische Zwecke entwickelt wurden und distanzieren sich gleichzeitig“, macht sie neugierig auf die im Aufbau befindliche begehbare Rauminstallation. Es wird diesmal viel Objekthaftes zu sehen geben. Die Ausstellung zeigt dabei nicht ausschließlich Problematiken auf, sie bietet auch Lösungsansätze.
Opitz bestätigt, einen feministischen Ansatz zu haben. „Ich will keine Kunst zeigen, die einen männlich dominierten Blick darstellt. Aber genauso wenig einen kolonialistischen. Ich achte darauf, dass mindestens die Hälfte der Ausstellungsstücke von Frauen kommt. Als Kuratorin will ich weiblichen Künstlern eine Bühne geben.“ Bis November wird Opitz noch in der Villa Rot tätig sein, dann stehen neue Projekte an. „Projektausstellungen sind heute normal, ich sehe das als Bereicherung. Für Besucher wie Kuratierende.“ Das aktuelle Projekt ist vom 5. März bis zum 11. Juni zu sehen. 
www.villa-rot.de

 

Autorin: Andrea Reck

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