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Ravensburg - So gerne würde man mal reinschauen in lauschige private Gärten und Innenhöfe, auf moderne Dachterrassen oder in versteckte Kräutergärten. Eine Initiative des „Bürgerforums Altstadt Ravensburg“ macht’s möglich. Am Sonntag, 25. Juni, am „Tag der Offenen Gärten“, darf von 11 bis 17 Uhr hinter Gartentürchen geschaut werden.

Gärten in der Stadt spielen eine bedeutsame Rolle für das Mikroklima, die Biodiversität und zweifellos auch für die Lebensqualität der Menschen. Legte man früher besonderen Wert auf die repräsentative Begrünung der Stadtvillen, werden heute auch kleine Flächen phantasievoll bepflanzt. Noch nie wurde in unseren Städten so viel gesät und geerntet wie heute. Auf Dächern, Vorgärten, Mauern und Grünstreifen werden Blumen gezüchtet und Gemüse angebaut. Urban Gardening, also Gärtnern in der Stadt, heißt der Trend, der Natur zurückbringt in die Städte. Im Unterschied zu den zeitweise in Mode gekommenen Gärten des Grauens, wo öde Steinwüsten als Vorgärten etikettiert werden, grünt und blüht es hier in allen Nischen und Ecken.
Auch mitten in der 50.000-Einwohner-Stadt Ravensburg gibt es zahlreiche kleine Gärten mit völlig unterschiedlichem Charakter. Normalerweise sind viele von ihnen nur den Bewohnern der Häuser zugänglich. Umso bemerkenswerte ist der geplante Tag der Offenen Gärten Ende Juni.

Nach der Magnolienblüte. Foto Bürgerforum Altstadt Ravensburg

Kurzer Zauber: die Magnolienblüte. 

Verschiedene Institutionen und Vereine konnte Dietmar Hawran, kunstschaffender Mediziner und Vorsitzender des Bürgerforums Altstadt, für seine charmante Idee begeistern. Die Stadt Ravensburg stellt am Serpentinenweg und am Spielplatz in der oberen Herrenstraße ihr Projekt „Natur nah dran“ vor. Bürgermeister Dirk Bastian führt zu Dach- und Fassadenbegrünungen in der Unterstadt. Im Garten des BUND werden Nistkästen gebaut und verkauft sowie insektenfreundliche Pflanzen vorgestellt. Die Katholische Kirchengemeinde öffnet ihren Innenhof in der Wilhelmstraße.
Aber das ganz Besondere am Tag der Offenen Gärten am 25. Juni sind die Privatleute, die einen Besuch ihrer grünen Kleinode ermöglichen. Da gibt es gelungene Beispiele der Stadtsanierung zu sehen, ein Kräutergärten mit Kunst, begrünte Dächer, einen Dachgarten mit Bienenkästen neben Metall- und Steinkunst. In einem Garten laufen Hühner herum, im nächsten grasen Schafe und im anderen kann man Gründerzeit-Atmosphäre genießen. Ameisenbeauftragter Franz Gregetz stellt in einem Garten sein Projekt vor: Ameisen lassen sich dort mit allen fünf Sinnen erleben.
Sorgsam gerösteter Kaffee, Secco aus eigener Produktion, Kuchen und Snacks werden gegen Spende angeboten. Eine historische Stadtführung endet im Gartenhäuschen neben dem Bärengarten. In einigen der Gärten wird sogar musiziert.
Das 1974 gegründete Bürgerforum Altstadt Ravensburg kümmert sich um den Erhalt des typischen Stadtbildes und der historischen Bausubstanz. Seit zwanzig Jahren widmet man sich verstärkt der Sicherung des gründerzeitlichen Gürtels um die Altstadt. Der Tag der Offenen Gärten in der Stadt findet zum ersten Mal statt. Die vielfältigen Gärten sind zu besuchen am Sonntag, 25. Juni, von 11 bis 17 Uhr.
Infos unter: www.buergerforum-altstadt-ravensburg.de

Autorin: Andrea Reck

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