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Der Garten fordert im April schon viel Einsatz. Wer sich Obst- und Gemüseernte nicht streitig machen lassen will, sollte jetzt auch schon an Schädlinge denken, die sich in Stellung bringen.

 

Im April geht’s richtig los im Garten. Leider liegen auch schon allerlei Schädlinge auf der Lauer, die dem Gärtner und der Gärtnerin den Erfolg streitig machen wollen: abgefressene Kohlblätter und madige Möhren müssen nicht sein. Also am besten frühzeitig gegensteuern. Engmaschige Gemüseschutznetze sind gute Helfer im steten Kampf gegen den Feind. Sind deren Maschen klein genug, bleiben sogar Weiße Fliegen und Kirschessigfliegen außen vor. Am besten deckt man Obstgehölze nach der Blüte und Gemüsepflanzen von Anfang an mit einem Insektenschutznetz ab. Achten Sie darauf, das Netz auch an den Rändern abzudichten. Für Pflegearbeiten schlägt man es kurz zurück, zum Gießen muss es nicht abgenommen werden. Die Netze können direkt auf den Pflanzen aufliegen oder mit Metallbügeln zu einem Tunnel verbaut werden. Schädlingsschutznetze sind erhältlich in Garten- und Baumärkten. 

Antipathien nutzen!
Wer kein Gift einsetzen will, muss auch beim Kampf gegen Schnecken Arbeitskraft einsetzen: Die schleimigen Biester einzeln aufsammeln und möglichst schon die Schneckeneier entfernen. Gut zu wissen: Schnecken mögen außerdem bestimmte Pflanzen nicht. Dazu gehören Kerbel, Koriander, Salbei, Thymian, Lavendel oder Tomaten. Auch Jauche von Johannisbeere, Farnkraut und Tomaten halten die Fresser fern.
Im Frühling werden besonders Blattläuse aktiv. Sie setzten sich gerne an die jungen Triebe vieler Gartenpflanzen. Die Ausscheidungen der Parasiten fördern den schwarzen Rußtaupilz und locken Ameisen an. Hier kann man sich mit Marienkäfer oder Ohrwürmern verbünden und diese zur Bekämpfung einsetzen. Ihnen sollte man Unterschlupf im Garten anbieten. Zum Beispiel mit Stroh gefüllte Tontöpfe, die an Bäumen aufgehängt werden. Von hier aus kriechen die Verbündeten heraus und bekämpfen effektiv die hungrigen Blattläuse.
Marienkäfer mögen auch wilde, der Natur überlassene Ecken im Garten. Locken kann man sie auch mit Pollen. Natürlich muss man auch blühen lassen: Fenchel, Minze, Kümmel, Schnittlauch, Dill, Kamille, Löwenzahn und echten Koriander mögen sie ebenso gerne wie die Pollen von Knoblauch, Klatschmohn, Ringelblume, Senf und Schafgarbe.
Laut NABU frisst ein Siebenpunkt-Marienkäfer zwischen 100 und 150 Blattläuse pro Tag, seine hungrigen Larven verspeisen in der Zeit bis zu ihrer Verpuppung nochmal je 400 bis 600. Die Nachkommen eines einzigen Marienkäfers können so während des Sommers rund 100.000 Läuse vertilgen. Einige Marienkäferarten, zum Beispiel der Sechzehnfleckige Marienkäfer, fressen zudem Mehltau. Die Naturschützer weisen darauf hin, dass auch der Handel Nützlinge zum Kauf anbietet, worauf man besser verzichten sollte, denn oft sind das keine einheimischen Arten, sondern Neozoen. Da sie auch nützliche Insekten fressen, verdrängen sie häufig den heimischen Siebenpunkt-Marienkäfer.
Als Glücksbringer erfreut sich der Siebenpunkt-Marienkäfer (Coccinella septempunctata) großer Beliebtheit. Die Zahl Sieben, in diesem Fall die Anzahl schwarzer Punkte auf den roten Flügeldecken des Käfers, galt schon seit je her als Glückszahl und mystische Zahl, vereint sie doch in sich die irdische Vier (vier Elemente) und die göttliche Dreizahl. Marienkäfer sollen Kinder beschützen und Kranke heilen. Sie galten etwa als geheiligte Tiere der Freya, der germanischen Göttin der Liebe und Fruchtbarkeit. Bereits eine etwa 20.000 Jahre alte Schnitzerei aus Mammutelfenbein zeigt einen Marienkäfer.

Text & Foto: Andrea Reck

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