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Im März wird es offiziell: Der Frühling beginnt, und auch der Garten erwacht langsam aus dem Winterschlaf.

 

„Das Schöne im Frühling ist, dass er immer gerade dann kommt, wenn man ihn am dringendsten braucht“, befand der deutsche Schriftsteller Jean Paul (1763 – 1825). Und wer’s genau wissen will, wann er kommt: Der kalendarische Frühlingsbeginn und das Ende des Winters fallen auf die Frühlings-Tagundnachtgleiche, also wenn die Sonne genau über dem Äquator steht. Nach meteorologischer Definition beginnt das Frühjahr jedoch auf der Nordhalbkugel in diesem Jahr am 20. März um 22:24 Uhr mitteleuropäischer Zeit.
Im März wandert der Ort, über dem die Sonne genau senkrecht steht von Süden nach Norden und sorgt auf der Nordhalbkugel für längere Tage und steigende Temperaturen und läutet so den Frühling auf der Südhalbkugel ein. In der Meteorologie beginnen die Jahreszeiten immer am ersten Tag des Monats, in den der kalendarische Termin fällt, in diesem Fall also der 1. März. Gärtner und Gärtnerinnen können sich da meist schon über die ersten Frühblüher freuen wie etwa der robuste dottergelbe Winterling oder die zartgelbe Hamamelis, die Zaubernuss. Es wird nun langsam Zeit, sich auf ein buntes Gartenjahr vorzubereiten.
Hat man früher Beete auf jeden Fall umgegraben, ist man heute zurückhaltender. Leben doch in nur einem Liter Boden rund zehn Milliarden Mikroorganismen, gebunden an bestimmte Bedingungen wie Temperatur und Feuchtigkeit in den unterschiedlichen Bodenschichten. Durch das Umgraben gerät die Struktur durcheinander und die Mikroorganismen sterben ab. Manchmal gelangen durch das Umgraben auch Unkrautsamen an die Oberfläche und keimen.

Umgraben unnötig?

Umgraben wird eigentlich nur empfohlen, wenn ein bisher nicht genutzter Teil des Gartens bepflanzt werden soll. Schwere, lehmige Böden sollte man möglichst schon im Herbst mit dem Spaten bearbeitet haben. Das Winterwetter kann dann helfen, die groben Strukturen aufzuweichen.
Viele Gemüsesorten kann man, wenn die letzten Wintergemüse geerntet sind, bereits Ende März aussäen, während wärmeliebende Pflänzchen jetzt auf der Fensterbank gezogen werden. Dazu gehören Tomaten, Paprika, Salat, Sellerie und Brokkoli. Hier sollte man hochwertige Erde verwenden, die viele Nährstoffe abgeben kann. Torf sollte sie, den Mooren zuliebe, natürlich nicht enthalten. Je nach Witterung, also ohne Frost, können unempfindliche Gemüsesorten wie Gelbe Rüben, Lauchzwiebeln oder Pastinaken jetzt also schon ins Freie. Ebenso Blumenkohl, Erbsen, Schwarzwurzeln oder Zwiebeln.
Auch aufräumen ist jetzt angesagt: Von befestigten Wegen sollte man Laub, Moss und Erdklumpen entfernen, Gras von heruntergefallenen Baumfrüchten und Zweigen befreien. Auch Laub muss entsorgt werden. Abgestorbene Äste und vertrocknete Stauden gehören zurückgeschnitten.
Narzissen und Tulpen, die in den letzten Jahren gesetzt worden sind, blühen vielleicht schon. Man kann nun bald einjährige Blumen säen wie Klatschmohn, Kornblumen oder Wicken. Ist Nachtfrost zu befürchten, hilft es, die Beete mit Vlies abzudecken.
Neben der Arbeit sollte man das Staunen und Genießen nicht vergessen und sich freuen, wenn wieder neue Farbtupfer zu entdecken sind. Das tut einfach gut. Denn, wie Jean Paul so blumig formulierte: „Heiterkeit des Herzens schließt wie der Frühling alles Blüten des Inneren auf.“ Sogar wenn’s mal regnet.

 

Autorin: Andrea Reck

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