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Im Dezember bieten die nun kahlen Bäume einen Einblick auf ihre Stammstruktur und ihre vielfältig geformten und gefärbten Baumpilze. Sie entstehen bei älteren und bereits geschwächten Bäumen. Die Pilzsporen dringen in vorhandene Wunden ein und bilden im Laufe der Jahre ein ausgedehntes Pilzgeflecht im Inneren des Baumes. Der Pilz baut die Zellulose des Baumes ab und sorgt für seine zunehmende Instabilität. Sichtbar wird der Pilz erst durch seine Fruchtkörper, die die Sporen in der Luft verteilen und für eine Vermehrung sorgen.

 Die Pilze sind Spezialisten und ihre Fruchtkörper wurden früher entweder zum Feuermachen wie der Zunderschwamm oder als Heilpilze verwendet. Auf alten Holundersträuchern wächst das Judasohr, das antibakteriell, entzündungs- und gerinnungshemmend wirkt und für jeden gut erkennbar ist. An Birken entwickeln sich der schwarze Schiefe Schillerporling oder der Birkenporling. Er ist zunächst cremefarben und wird mit zunehmenden Alter an den unteren Rändern bräunlich. Der Birkenporling wächst ausschließlich an Birken und verursacht eine starke Braunfäule in dem bereits absterbenden Baum sowie eine würfelartige Struktur des Holzes. Häufig kommt es zu Windbruch der Birke. Der Fruchtkörper benötigt die Rinde, aus der er das Wasser zieht. Man nennt den Birkenporling auch „Ötzi-Pilz“, da die Gletscher-Mumie Ötzi einige Stücke Birkenporling mit sich trug. Der Pilz wirkt entzündungshemmend und lindert Magen- wie Darmerkrankungen und Asthma. Heilpilze wie der Birkenporling lassen sich als Tee, Pulver oder Extrakt verwenden, die oft bitter sind. Die unterschiedlichen Baumpilzarten sicher zu bestimmen erfordert gute Kenntnisse, die man sich auf speziellen Baumpilzführungen aneignen kann. In Naturschutzgebieten ist das Sammeln aber Tabu.

 

Text & Foto: Bettina Fieber

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