BLIX Banner1

Ein wirklich guter Vorsatz fürs neue Jahr lässt sich schnell und unproblematisch umsetzen: Blut spenden.

Täglich werden 14.000 Blutspenden in Deutschland benötigt für die Akuthilfe bei Unfällen, in der Krebstherapie, bei planbaren Operationen und auch bei Immunkrankheiten. Trotz des medizinischen Fortschritts kann Blut nicht künstlich hergestellt oder ersetzt werden. Eine Blutstransfusion ist für viele Menschen die einzige Überlebenschance.
Im Körper eines Erwachsenen zirkulieren etwa fünf bis sechs Liter Blut. Auf seinem Weg durch den Gefäßkreislauf nimmt das Blut Stoffe auf und transportiert sie dorthin, wo sie gebraucht werden und versorgt den Körper beispielsweise mit ausreichend Sauerstoff und Nährstoffen. Eine wesentliche Rolle spielt dabei das Protein Hämoglobin. Es enthält Eisen und macht etwa 90 Prozent der roten Blutkörperchen aus. Da es für deren Farbe verantwortlich ist, wird es auch roter Blutfarbstoff genannt. Hämoglobin ist verantwortlich für die Aufnahme und Verteilung von Sauerstoff. Verliert der Körper Blut, verliert er auch Hämoglobin und ist irgendwann nicht mehr in der Lage, den Körper mit ausreichend Sauerstoff zu versorgen. Schwere Schäden können bei einem Verlust ab etwa 1,5 Liter auftreten. Da Blut nicht künstlich hergestellt werden kann, sondern nur im Körper produziert wird – für einen Liter braucht er einen Monat – muss Fremdblut übertragen werden.
BLIX fragte nach bei Yvonne Schwaiger vom DRK-Blutspendedienst Baden-Württemberg – Hessen, dem größten Verbund der DRK-Blutspendedienste in Deutschland, wie sich die Situation derzeit darstellt. „Voll-Blutkonserven sind nur wenige Tage haltbar, daher werden bundesweit täglich 15.000 Spenderinnen und Spender benötigt, um den Bedarf an Blutkonserven zu decken. In Baden-Württemberg sind es 1.800 jeden Tag“, erklärt sie. „Vier Prozent der Blutkonserven werden bei Komplikationen – etwa bei einer Geburt – verwendet.“

verteilung der blutgruppen

 

Im Winter wird’s oft knapp
Eine Blutspende dauert nur rund zehn Minuten. Blut spenden dürfen Personen im Alter zwischen 18 und 65 Jahren, mit mehr als 50 Kilogramm Körpergewicht, die fit und gesund sind und am Tag der Blutspende mindestens zwei Liter Flüssigkeit getrunken und ausreichend gegessen haben. Frauen dürfen viermal, Männer sechsmal im Jahr zur Blutspende. „Der DRK-Blutspendedienst Baden-Württemberg – Hessen versorgt rund 430 Krankenhäuser mit Blut und Blutprodukten“, erläutert Yvonne Schwaiger. “Alleine im Kreisverband Biberach haben wir dieses Jahr über hundert Blutspende-Aktionen durchgeführt und 14.380 Konserven dadurch eingefahren.“ Gibt es derzeit Engpässe? „Die Spenderzahlen sind insgesamt nicht rückläufig, aber wie jedes Jahr in den Wintermonaten herrscht die Grippezeit und dadurch sind viele Spenderinnen und Spender verhindert. Neben den regelmäßigen Angeboten des DRK gibt es auch bei einzelnen Firmen Blutspendetermine. Wie etwa bei der Firma Liebherr im Kreisverband Biberach, wo die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter direkt im Unternehmen Blut spenden dürfen. Das ist auch für uns ein Highlight.“
Einige Blutpräparate sind nur kurz haltbar, sodass täglich genügend Spenden vorhanden sein müssen. Aktuell reicht die Zahl der eigenen Konserven für etwa zweieinhalb Tage. Sicherer wäre ein Vorrat für vier bis fünf Tage. Der DRK-Blutspendedienst bittet daher dringend zur Blutspende. Eine Übersicht aller Termine bietet der DRK-Blutspendedienst unter www.blutspende.de/termine. Die Teilnahme an der Blutspende ist nur mit Termin-Reservierung möglich. Neben dem möglichen coronabedingten Ausfall von Spender:innen werden auch die Folgen der Energiekrise für die Blutspende zu einer Herausforderung des anstehenden Winters: Gleichzeitig Energie sparen (weniger Heizen), pandemie-bedingt regelmäßig Lüften und trotzdem eine für die Blutspende erforderliche Mindesttemperatur innerhalb der Spendenlokale einhalten – das wird nicht leicht. Zusätzlich ist der Personal- und Nachwuchsmangel im Gesundheitswesen auch im Rahmen der Blutspende spürbar.
Alle Termine sowie eventuelle Änderungen, aktuelle Maßnahmen und Informationen rund um das Thema Blutspende in Zeiten von Corona erhalten Interessierte telefonisch über die kostenlose Service-Hotline 0800 11 949 11 oder online unter www.blutspende.de. Dort finden sich auch Hinweise über die aktuelle Versorgungslage der einzelnen Blutgruppen in den Bundesländern. Das DRK bietet auch einen Podcast an.
Rund 70 Prozent der Blutspenden gehen beim DRK ein, daneben gibt es aber auch Staatlich-kommunale und universitäre Blutspendendienste (StKB). Über hundert Einrichtungen der StKB gibt es bundesweit, weitere sind in öffentlich-rechtliche Krankenhäuser integriert. www.stkb.de. Auch Hilfsorganisationen wie der Malteser Hilfsdienst www.malteser.de und der Arbeiter Samariter Bund www.asb.de betreiben Blutspendenzentralen. Zusätzlich gibt es unabhängige private Blutspendendienste.
Ganz uneigennützig ist eine Blutspende ohnehin nicht. Schließlich kann man auch selbst einmal darauf angewiesen sein, dass genug von dem Lebenselixier zur Verfügung steht: Immerhin jeder dritte Mensch braucht einmal im Leben Blut!

 

Autorin: Andrea Reck

­