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Waren jahrzehntelang Tageszeitungen der bevorzugte Ort, die Geburt eines Kindes zu verkünden, bedienen sich Eltern heute gerne professioneller Vorlagen im Netz und überbieten sich bei der Gestaltung origineller Geburtskarten. Gerne werden die dann auch per Mail verschickt.

In Deutschland muss die Geburt eines Kindes dem Standesamt, in dessen Bezirk das Kind geboren wurde, innerhalb einer Woche angezeigt werden. Auf der Geburtsurkunde werden Vorname, Familienname, Geschlecht, Datum und Ort der Geburt vermerkt. Bis 1876 lag diese Beurkundung in der Verantwortung der Kirchen, in Österreich sogar bis 1939.
Darüber hinaus geben Eltern die Geburt eines Kindes Freunden und Verwandten auch gerne schriftlich bekannt. Früher bevorzugt in Tageszeitungen und in schön gestalteten Briefkarten, heute – kein Scherz – auch gerne per Mail oder Messenger-Dienst. Auch in Zeiten von Social Media sind gedruckte Babykarten allerdings immer noch sehr beliebt. Bei der Gestaltung gedruckter Karten finden Eltern im Internet zahllose Ideen: „Kreieren Sie online Ihre persönlichen Geburtskarten mit unserem Gestaltungstool und verkünden Sie der ganzen Welt, die Geburt Ihres Babys!“ Mit der Zeichensetzung steht dieser Anbieter zwar auf Kriegsfuß, offeriert aber „885 anpassbare Modelle Gratis Probedruck“. Im Angebot sind Magnet-Geburtskarten, die sich am Kühlschrank anbringen lassen, Karten im Vintage-Stil, elegante und kreative Versionen.
Beliebt scheint die Geburtsanzeige Prinzessin. “Alle sind von dem Hauch Raffinesse und Eleganz der Kartenserie entzückt. Lassen Sie sich vom schlichten und stilvollen Teint in Schwarz-Puderrosa, von Schleifenmotiven, zarten Schokoladen- und Rosatönen oder trendy Blümchenmotiven begeistern“. Natürlich fehlt es nicht an Mustertexten; „Nach einer langen Reise von 9 Monaten ist Karla am 1. Juni 2022 endlich bei uns angekommen. Was für eine Freude! Es geht ihr ausgezeichnet: 3,5 kg und 50 cm“ oder „Seit dem 1. Juni sehen wir das Leben in Rosarot ... und zwar doppelt! Wir können es kaum erwarten, sie Ihnen vorzustellen!“

Gerne zitiert man auch große Dichter aller Epochen:

Drei Dinge sind uns aus dem Paradies geblieben: die Sterne der Nacht, die Blumen des Tages und die Augen der Kinder. Dante Alighieri (1265 – 1321).

Zwei Dinge sollen Kinder von ihren Eltern bekommen: Wurzeln und Flügel. Johann Wolfgang von Goethe (1749 – 1832).

Mit einer Kindheit voll Liebe kann man ein ganzes Leben lang aushalten. Jean Paul (1763 – 1825).

Ein Kind ist eine sichtbar gewordene Liebe. Novalis (1772 – 1801).
Ein Kind ist ein Buch, aus dem wir lesen und in das wir schreiben sollen. Peter Rosegger (1843 – 1918).

Jedes neugeborene Kind bringt die Botschaft, dass Gott sein Vertrauen in die Menschheit noch nicht verloren hat. Rabindranath Tagore (1861 – 1941).

Worte können nicht ausdrücken die Freude über neues Leben. Hermann Hesse (1877 – 1962). Daher kommen Geburtsanzeigen auch nicht mehr ohne Fotos aus. Gerne inszeniert von Profi-Fotografen, die die kleinen Prinzessinnen und Prinzen ins rechte Licht rücken. Sie werden oft zum Foto-Shooting direkt in die Klinik bestellt.

 

Autorin: Andrea Reck

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