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Es ist ein Jahr her, dass BLIX mit seinem Märzheft noch gedruckt erschien. Dann folgten zwei Monate Pause. Das Virus zwang uns dazu. Wir nutzten die Zwangspause, um uns online neu aufzustellen. Wir finden, das ist uns gelungen. Nun sind wir ein Jahr älter und BLIX erscheint als Doppelausgabe März/April. Auch das ist dem Virus geschuldet. So wird BLIX auch in der Pandemie 18 Jahre alt, was wir in normalen Zeiten sicher groß gefeiert hätten.

Da fühlen wir mit Emanuel Forderer, der in diesen Wochen wie viele andere sein Abitur bestreitet und beklagt, dass sowohl das Schulende als auch viele 18. Geburtstage, die nicht gefeiert werden konnten, einen faden Beigeschmack hinterlassen oder wie der Titel seiner Selbsterfahrung lautet: „Ära endet fade“.
Wenn auch außerplanmäßig, aber überhaupt nicht fade, erscheint unsere Doppelausgabe, die Sie in Händen halten. Kein Wunder, der Mix macht’s und der Titel zeigt’s: Die Kultur, die aktuell nur rudimentär stattfindet, sorgt in Biberach dennoch für Aufregung, wenngleich nur verhalten. Was hat es damit auf sich? Die Biberacher Filmfestspiele, neben dem Schützenfest das jährliche Highlight mit grenzüberschreitender Strahlkraft, sind in Gefahr. Denn wenn über 100 Filmschaffende aus der ganzen Republik, aus der Schweiz und Österreich – und selbst Werner Herzog aus Los Angeles hat sich zu Wort gemeldet – ihre „große Sorge“ bekunden, dass das Biberacher Filmevent wegen der Demission der Intendantin Helga Reichert irreparablen Schaden nehmen könnte, dann sollte man meinen, dass über diesen Eklat tiefgründig berichtet und nachhaltig diskutiert wird. Dem ist aber nicht so. Die Tageszeitung fordert dazu auf, die Debatte zu beenden ohne sie überhaupt geführt zu haben, und die anderen örtlichen Medien ignorieren die Vorgänge hartnäckig. Das ist unglaublich, aber wahr – und Teil des Skandals, der einmal mehr beweist, welch‘ schädliche Folgen die Monopolisierung der Medienlandschaft gerade in der lokalen Berichterstattung hat. Denn selbstverständlich ist die Schwäbische Zeitung bestens informiert, was hinter den Kulissen läuft, das kann gar nicht anders sein, schließlich sitzt sie am Marktplatz, aber sie ist als Medienpartnerin und Sponsorin der Filmfestspiele eben auch involviert und nicht „unabhängig“, wie sie immer behauptet.
Was bleibt also übrig, als dass sich BLIX in die Bresche wirft, um im besten Sinne Licht ins Dunkle zu bringen oder wie es so schön heißt: aufzuklären. Damit stellen wir uns in die Pflicht, der sich auch der größte Sohn der Stadt Biberach Christoph Martin Wieland (1733-1813) verschrieben hatte, der Dichter und Denker der Aufklärung war. Das soll nicht heißen, dass wir die Wahrheit für uns beanspruchen, sondern lediglich, dass wir dazu beitragen wollen, sie zu finden. Und das bevor am 30. März die Mitglieder des Vereins „das finale Machtwort“ (OB Zeidler) über die Zukunft des herausragenden Kulturevents sprechen. Also diskutieren Sie mit!
Und wählen Sie! Am 14. März findet die Landtagswahl statt. Auch darüber informieren wir, ebenso wie über die vielfältigen Ausbildungschancen, die die Region bietet. Und die Frauen nicht zu vergessen, denen wir in den vergangenen Jahren immer unser März-BLIX gewidmet haben und die auch in dieser Doppelausgabe eine gewichtige Rolle spielen, inklusive der Intendantinnen in Biberach und Memmingen.
Aller Kalamitäten zum Trotz wünsche ich Ihnen einen schönen Frühling und viel Spaß mit BLIX!

 

Autor: Roland Reck

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